• Mehrere Streifenwagen am Schulterblatt in Hamburg (Archivbild).
  • Foto: JOTO

Verstöße in Hamburg: Wie Cornern in Corona-Zeiten zum Problem wird

Die Situation wird von Woche zu Woche prekärer. An den Wochenenden missachten immer mehr Menschen in Hamburg die Corona-Regeln, treffen sich in großen Gruppen im Freien um Alkohol zu trinken. Ganz klar, das Corona-Cornern wird zum Infektionsproblem.

Allein am Freitagabend versammelten sich trotz Hygiene- und Abstandsvorschriften Hunderte in der Schanze. Viele hatten sich bei Kiosken und Straßenverkäufern mit Alkohol eingedeckt, um anschließend mit Freunden und Bekannten unter freiem Himmel zu trinken und Spaß zu haben.

Corona-Cornern in Hamburg: Problem für Polizei

Dieses „Cornern“ war bereits vor Corona ein Problem – erreicht aufgrund des Infektionsrisikos jedoch eine neue Dimension. Und ruft vermehrt die Polizei auf den Plan, die immer wieder mit Augenmaß auf die Corona-Regeln aufmerksam machen muss und im Zweifel auch Bußgelder verteilt.

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„Das ist eine schwierige Situation für die Polizei, die einerseits die Corona-Verfügung durchsetzen muss, andererseits natürlich aber auch den Menschen ermöglichen möchte, ihren Bedürfnissen nachzukommen“, sagt Sören Schumacher, innenpolitischer Sprecher der SPD. Deswegen sei es gut und richtig, dass es in Hamburg seit ein paar Wochen die Möglichkeit gebe, Kioske zu schließen oder ein Alkoholverkaufsverbot auszusprechen, um den massenhaften Alkoholkonsum im öffentlichen Raum zu verhindern.

Hamburg: Polizei geht gegen Corona-Cornern vor

Genau diese Möglichkeit hat auch die Polizei. Überfüllten Kiosken und Kneipen wurde zunächst der Alkoholausschank, später sogar der weitere Betrieb untersagt. Zum Unmut vieler, die den lauen Abend unter freiem Himmel sorglos genießen wollten. „Dieser Sommer wird nicht wie alle anderen Sommer. Jeder ist in der Pflicht, Disziplin und Vernunft walten zu lassen, damit wir Corona in den Griff bekommen“, so Schumacher.

Was passiert, wenn die Corona-Regeln missachtet werden, zeigt sich aktuell mahnend in Israel. Das Land hatte das Coronavirus fast besiegt. Seitdem unter anderem Zusammenkünfte wieder erlaubt sind, gibt es jedoch jeden Tag hunderte Neuinfektionen. Damit das in Hamburg nicht geschieht, gibt es eben weiterhin die strengen Abstands-Regeln.

Hamburg: Was kann die Stadt gegen Corona-Cornern tun?

Andere Maßnahmen dürften in der Umsetzung auch schwierig werden. Denkbar wäre zwar – ähnlich wie in Berlin – dass Straßenabschnitte gesperrt werden, um mehr Platz im öffentlichen Raum zu schaffen, so dass Abstände besser eingehalten werden können. Das könnte allerdings weitere Personen zum „Cornern“ bewegen. Und Zugangsbeschränkungen für öffentliche Räumen ließen sich wohl ebenso wenig durchsetzen wie ein generelles Alkoholverkaufsverbot ab einer gewissen Uhrzeit – denn dann würden sich viele wohl einfach vorzeitig mit Alkohol eindecken.

Hamburgs CDU hält von solchen Gedankenspielchen auch nichts, weil ihrer Meinung nach die Regeln klar sind. „Der Senat hat sie vorgegeben. Er und die Polizei sind dann auch in der Pflicht, diese durchzusetzen“, sagt Dennis Gladiator, innenpolitischer Sprecher der CDU. Aber reicht das aus? Der Sommer hat gerade erst begonnen, auch in den kommenden Wochenende dürfte die Polizei im Dauereinsatz sein, um gegen Verstöße vorzugehen.

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