Zoff um neue Sternbrücke: Plötzlich gibt’s die Kehrtwende
Zwischen Max-Brauer-Allee und Stresemannstraße soll nach dem Willen des Senats und der Deutschen Bahn eine neue Mega-Brücke entstehen. Im Verkehrsausschuss präsentierten die Projektträger den aktuellen Zwischenstand – und räumten ein, doch noch die Umweltverträglichkeit der neuen Sternbrücke prüfen zu wollen. Die Linke kritisierte den Bericht des Verkehrssenators Anjes Tjarks (Grüne) dennoch als „erschütternd“.
Bislang gingen der Senat als auch die Deutsche Bahn davon aus, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung für den Sternbrücken-Neubau nicht notwendig sei. Nach der öffentlichen Anhörung im Verkehrsausschuss Ende Oktober kam erneut Kritik daran auf – die „Initiative Sternbrücke“, der Denkmalverein und Anwohner:innen hatten schon zuvor eine Petition bei der Bundesregierung eingereicht. Jetzt zeichnet sich bei den Projektträgern eine Kehrtwende ab.
Zwischen Max-Brauer-Allee und Stresemannstraße soll nach dem Willen des Senats und der Deutschen Bahn eine neue Mega-Brücke entstehen. Im Verkehrsausschuss präsentierten die Projektträger den aktuellen Zwischenstand – und räumten ein, doch noch die Umweltverträglichkeit der neuen Sternbrücke prüfen zu wollen. Die Linke kritisierte den Bericht des Verkehrssenators Anjes Tjarks (Grüne) dennoch als „erschütternd“.
Bislang gingen der Senat als auch die Deutsche Bahn davon aus, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung für den Sternbrücken-Neubau nicht notwendig sei. Nach der öffentlichen Anhörung im Verkehrsausschuss Ende Oktober kam erneut Kritik daran auf – die „Initiative Sternbrücke“, der Denkmalverein und Anwohner:innen hatten schon zuvor eine Petition bei der Bundesregierung eingereicht.
Sternbrücke: Bahn und Senat prüfen Umweltauswirkungen
Jetzt geben die Projektträger nach und rollen Teile des Planfeststellungsverfahrens neu auf. Zu prüfende Themen seien unter anderem Verschattungen, Denkmal- und Lärmschutz oder Erschütterungen. „Unglaublich, dass die DB erst durch die Einwendungen der Bürger:innen erkennt, dass der geplante Neubau der Sternbrücke sich erheblich auf die Umwelt auswirkt“, sagte Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Linken.
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Auch am Auftritt Anjes Tjarks‘ im Verkehrsausschuss ließ Sudmann kein gutes Haar. „Erschütternd“ sei dieser gewesen. Dass die Stadt den Rad- und Fußverkehr an der Sternbrücke fördern wolle, habe der Verkehrssenator aus Sicht der Oppositionspartei nicht stichhaltig belegen können.
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„Ohne mit der Wimper zu zucken, hält er am Ausbau der Stresemannstraße für den motorisierten Verkehr fest. Eine seriöse Verkehrsprognose mit der laut Klimaplan notwendigen Reduzierung des Pkw-Verkehrs kann er nicht vorlegen“, sagte Heike Sudmann. Die Pläne, in der Stresemannstraße zwei Radfahrstreifen, zwei Gehwege, vier Fahrspuren und eine Busbucht zu errichten, seien nicht realistisch.
Auch die „Initiative Sternbrücke“ kritisiert, dass nach fünf Jahren noch immer keine Planung zur Stresemannstraße existiere. Zudem bemängelte die Initiative, dass sich das Projekt nun wahrscheinlich noch weiter verzögere und insgesamt mit noch höheren Kosten ausfalle. „Stoppen Sie Bahn und Ihren Verkehrssenator. Stoppen Sie die Monsterbrücke“, appellierte Sprecherin Marlies Thätner in Richtung des Senats.
Sternbrücke gehört zu Hamburgs Verkehrsknotenpunkten
Die Bahn möchte die knapp 100 Jahre alte und seit Jahren sanierungsbedürftige Sternbrücke durch einen rund 125 Millionen Euro teuren Neubau ersetzen. Der Baustart ist für Anfang 2023 geplant, die Fertigstellung bis Ende 2026.
Die Brücke über der Straßenkreuzung von Stresemannstraße und Max-Brauer-Allee zählt mit täglich mehr als 900 S-Bahnen, Regional- und Fernzügen zu den meistgenutzten innerstädtischen Gleisabschnitten in Deutschland. Unter ihr passieren täglich etwa 50.000 Fahrzeuge das Bauwerk.