Autos raus? SPD stellt sich gegen Tschentschers Pläne für die City
Schluss mit Leerstand und Stillstand: Zur Rettung der Hamburger Innenstadt hat sich der rot-grüne Senat am „Runden Tisch” neue Pläne für die Hauptverkehrsadern Mönckebergstraße und Steinstraße überlegt. Unter anderem sollen auf der Steinstraße bald weniger Autos fahren. Jetzt gibt es aus dem Bezirk Mitte Kritik an dem Vorhaben. Brisant, denn da sitzt ebenfalls die SPD mit am Regierungstisch.
Schluss mit Leerstand und Stillstand: Zur Rettung der Hamburger Innenstadt hat sich der rot-grüne Senat am „Runden Tisch” neue Pläne für die Hauptverkehrsadern Mönckebergstraße und Steinstraße überlegt. Unter anderem sollen auf der Steinstraße bald weniger Autos fahren. Jetzt gibt es aus dem Bezirk Mitte Kritik an dem Vorhaben. Brisant, denn da sitzt ebenfalls die SPD mit am Regierungstisch.
„Diese Planung widerspricht unserem Grundsatz verkehrsberuhigter Nebenstraßen und leistungsfähiger Hauptverkehrsstraßen, die für schnell abfließende Wirtschaftsverkehre notwendig sind“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Regierungsfraktionen SPD, CDU und FDP in Hamburg-Mitte.
Hamburger Steinstraße soll teilweise autofrei werden
Auf der Steinstraße soll künftig zwischen Jakobikirchhof und Domplatz kein privater Autoverkehr mehr fließen. Stattdessen soll der Verkehr verstärkt über die Willy-Brandt-Straße verlaufen. Nur vom Steintorwall über die Bugenhagenstraße und zurück über die Steinstraße soll das Quartier befahrbar sein. Zusätzlich soll ein Teil der Buslinien aus der Mönckebergstraße in die Steinstraße verlagert werden.
Gegen die Verlagerung des Busverkehrs hat die Koalition nichts, wegen der Verkehrsberuhigung der Steinstraße gibt es jedoch Bedenken. Gute Ansätze dürften nicht dazu führen, dass die Staubelastung an anderen Stellen steige und es zu zusätzlichen Belastungen in Wohnquartieren komme. „Eine umfangreiche Gesamtuntersuchung dieser Planungen fehlt bisher und muss dringend erfolgen”, sagt Oliver Sträter, SPD-Fraktionschef im Bezirk Mitte. Eine deutliche Ansage aus den eigenen Reihen an SPD-Bürgermeister Peter Tschentscher.
Koalition im Bezirk-Mitte fordert Prüfung der Pläne
„Im Geiste des Koalitionsvertrags setzen wir auf verkehrsberuhigte Nebenstraßen, lehnen aber Sperrungen für den Autoverkehr auf Hauptstraßen wie der Steinstraße ab und wollen die Leistungsfähigkeit der Verkehrsadern erhalten”, ergänzt CDU-Bezirksfraktionschef Roland Hoitz. „Für viele große und kleine Betriebe ist die Erreichbarkeit mit dem Auto überlebenswichtig. Wir lassen nicht zu, dass diese Punkte gegeneinander ausgespielt werden”, so Timo Fischer, FDP-Bezirksfraktionschef.
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Die Koalition fordert in einem Antrag die Durchführung von Workshops unter Federführung der Stadtentwicklungsbehörde zur Stärkung der Verkehrsachse Mönckebergstraße/Domplatz/HafenCity. „Außerdem wird die Verkehrsbehörde aufgefordert, das gesamte Gebiet rund um die Hamburger Innenstadt verkehrstechnisch zu evaluieren und dabei die anstehenden Umbaupläne des Hauptbahnhofes, der Berliner Tors sowie die Entwicklung und zukünftige Nutzung des Domplatzes zu beachten”, heißt es in der Mitteilung. Die Koalition setzt sich für eine Beibehaltung des Status Quo ein, solange diese Untersuchungen nicht abgeschlossen sind. (abu)