• Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wird für sein Konzept für Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten kritisiert.
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Risikogebiet-Rückkehrer: Jens Spahn bekommt für Corona-Konzept Feuer aus Hamburg

Der Druck auf Jens Spahn (CDU) wächst. Der Bundesgesundheitsminister bekommt für seinen Umgang mit Reiserückkehrern aus Corona-Risikogebieten aktuell mächtig Feuer. Vor allem in Hamburg wird die Strategie des Unions-Politikers verbal zerrissen.

Deutliche Worte findet jetzt unter anderem der Hamburger Bundestagsabgeordnete Wieland Schinnenburg (FDP). „Das derzeitige Verfahren zur Kontrolle von Reiserückkehrern ist unbefriedigend. Jens Spahns Konzept suggeriert eine Sicherheit, die in Wirklichkeit nicht erreicht wird“, so das Mitglied des Gesundheitsausschusses im Bundestag.

Corona: Reiserückkehrer werden oft nicht richtig getestet 

Er verweist auf Berichte, wonach Rückkehrer aus Risikogebieten in Deutschland gar nicht getestet werden. Und dass es lange Wartezeiten auf den Test gebe. „Kein Wunder, dass dann die Betroffenen versuchen, ohne Test den Flughafen zu verlassen“, so Schinnenburg. Darüber hinaus kämen viele Urlauber mit dem Auto aus Risikogebieten wie Kroatien und würden dann gar nicht getestet. Und: „Ein Test unmittelbar bei der Einreise gibt keine Sicherheit, da frische Infektionen – etwa im Flugzeug – nicht erfasst werden“, sagt er.

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Er fordert Spahn dazu auf, ein neues Konzept für den Umgang mit Reiserückkehrern zu erarbeiten. Dies müsste beinhalten, dass es keine Wartezeiten auf Tests bei der Einreise gibt, auch Autofahrer verpflichtend getestet werden müssten und darüber hinaus fünf Tage nach der Rückkehr erneut ein Test stattfinden müsste. Ob Spahn sich darauf einlässt, ist jedoch fraglich.

Corona-Strategie: Jens Spahn wohl von Konzept überzeugt

Bei einer aktuellen Schalte mit den Gesundheitsexperten im Bundestag soll der Minister nach MOPO-Informationen deutlich gemacht haben, dass er das aktuelle Konzept für ausreichend hält.

Trotz der massiven Kritik. So hatte auch Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Montagabend im ARD-Talk „hart aber fair“ Jens Spahns Konzept als „falsch“ bezeichnet und sich ebenfalls dafür stark gemacht, dass Reisende erst mehrere Tage nach der Rückkehr auf Corona getestet werden sollen, da die Tests erst dann aussagekräftig seien. Bis dahin sollten Urlauber in Quarantäne bleiben.

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