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Dass der Radverkehr in Hamburg im ersten Quartal 2024 zurückging, liegt laut Verkehrsbehörde am Winterwetter – laut CDU an der wachsenden Beliebtheit des Autos (Archivibld).
  • Dass der Radverkehr in Hamburg im ersten Quartal 2024 zurückging, liegt laut Verkehrsbehörde am Winterwetter – laut CDU an der wachsenden Beliebtheit des Autos (Archivibld).
  • Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

Radverkehr in Hamburg geht zurück: Das sind die Gründe

Die CDU hat den Senat zur Entwicklung des Radverkehrs befragt. Während Richard Seelmaecker aus den Zahlen ein Versagen der Verkehrspolitik des Senats ableitet, spricht die Behörde von ganz anderen Gründen.

Richard Seelmaecker, in der CDU-Fraktion zuständig für das Thema Verkehr, lässt keinen Zweifel an seiner Interpretation der aktuellen Daten zum Fahrradverkehr in der Stadt. Im ersten Quartal des Jahres lag er rund zehn Prozent unter dem des Vorjahresquartals. Laut Seelmaecker „ein verheerendes Signal“ für die Verkehrspolitik des Senats.

Verkehr Hamburg: „Schietwetterbedingt“ weniger Radfahrten

Die Verkehrsbehörde sieht das naturgemäß etwas anders. Ein Behördensprecher sagte auf MOPO-Anfrage, dass „der Januar 2024 beispielsweise glätte- und schietwetterbedingt 36 Prozent unter dem Januar 2023“ gelegen habe, der März hingegen 14 Prozent über dem des Vorjahres.

„Seriös kann man deshalb nicht einzelne Monate oder Quartale miteinander vergleichen, sondern muss auf die Jahreswerte schauen oder besser noch die mehrjährige Entwicklung,“ so der Sprecher weiter. Der langjährige Vergleich seit 2011 zeige, dass sich in diesem Zeitraum der Radverkehr verdoppelt habe.

Verkehr Hamburg: Autoverkehr in Hamburg geht zurück

Seelmaecker besteht darauf, dass die Zahlen eine ungebrochen hohe Beliebtheit des Autos spiegelten: Schließlich habe der Autoverkehr in der Stadt 2023 „trotz rot-grüner Dauerschikane“ um drei Prozent gegenüber dem Jahr 2022 zugenommen.

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Der Vergleichsmaßstab tauge auch in diesem Fall nicht, erklärt der Behördensprecher. Man müsse für einen realistischen Vergleich vielmehr auf das Jahr 2019 schauen: „Die Jahre dazwischen sind stark durch die Corona-Pandemie geprägt, was zunächst zu einem extremen Rückgang des Kfz-Verkehrs und danach wieder zu einem nachvollziehbaren Anstieg geführt hat. Im Verhältnis zu 2019 ist der Kfz-Verkehr in Hamburg im vergangenen Jahr um rund neun Prozent zurückgegangen. Auch hier wird die Mobilitätswende durch die Menschen in unserer Stadt also schon gelebt.“

Seelmaecker hält dagegen, dass in Teilen der Stadt heute „um 20 Prozent weniger Fahrrad gefahren werde „als vor über 20 Jahren“ und der Trend zeige: „Die Hamburger nutzen das Auto gerne!“

Verkehr in Hamburg: Mehr Menschen – und trotzdem weniger Autos

Die Behörde weist in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass die Zahl der privaten Pkw-Zulassungen schon seit 2021 rückläufig sei: „Stand heute sind über 10.000 private Fahrzeuge weniger in Hamburg gemeldet als noch 2021 (2021 660.371, 2024: 650.144). Es werden also seit drei Jahren immer weniger Autos in Hamburg – obwohl unsere Bevölkerung in demselben Zeitraum deutlich gewachsen ist.“

Nicht mehr gewachsen ist die Zahl der Fahrten mit E-Scootern: Zwar blieb die Kilometerleistung aller Sharing-Scooter im Vergleich zum Vorjahresquartal nahezu konstant (-1 Prozent), die Zahl der Fahrten ging hingegen um sieben Prozent zurück. Es wird also seltener geliehen – wenn, dann aber länger gefahren.

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