Das Bezirksamt in Hamburg-Eimsbüttel (Archivbild).

Das Bezirksamt in Hamburg-Eimsbüttel (Archivbild). Foto: dpa | Markus Scholz

Neuer Bezirkschef für Eimsbüttel: Grüne und SPD einigen sich auf Kandidaten

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Jahrelang herrschte Stillstand in der Eimsbütteler Bezirkspolitik – Blockaden zwischen den Fraktionen verhinderten stabile Mehrheiten, seit Anfang 2023 gab es nicht einmal mehr eine richtige Bezirksamtsleitung. Nun haben sich SPD und Grüne zusammengerauft: Beide Fraktionen schlagen den Verwaltungsexperten Christian Zierau als neuen Bezirksamtsleiter vor.

Der 49-jährige Diplom-Verwaltungswirt bringt mehr als 30 Jahre Erfahrung in der öffentlichen Verwaltung mit. Derzeit ist er Stadtrat in Kiel und dort für Finanzen, Personal, Ordnung und Feuerwehr zuständig. Zuvor arbeitete er als Kämmerer im nordrhein-westfälischen Kreis Herford. Auch die Hamburger Verwaltung kennt er gut – unter anderem als Referatsleiter für Finanzen in zwei Behörden sowie beim Rechnungshof.

Die Grünen hatten den Vorschlag eingebracht, der von SPD und Grünen-Kreisverbänden mitgetragen wird. Grünen-Fraktionschefin Nina Schübel und ihr Kollege Ali Mir Agha erklärten: „Das Zutrauen in seine Fähigkeiten ist groß, um eine dringend benötigte Stabilisierung im Bezirk zu erreichen. (…) Die Nominierung ist somit ein ehrliches Angebot an alle demokratischen Fraktionen.“

SPD stellt sich geschlossen hinter Zierau

Auch die SPD stellt sich geschlossen hinter Zierau. Fraktionschef Gabor Gottlieb betonte: „Insbesondere seine Erfahrungswerte aus seinem letzten Posten in Kiel mit grün-roten Mehrheiten sowie seine Kenntnisse der Hamburger Verwaltung machen ihn zu einem geeigneten Kandidaten.“ SPD-Kreisvorsitzender Milan Pein ergänzte: „Was Eimsbüttel braucht, ist eine kompetente und verlässliche Führung. (…) Damit bringt er die besten Voraussetzungen mit, um Eimsbüttel erfolgreich in die Zukunft zu führen.“

Der Hintergrund: Nach jahrelangen Querelen hatten SPD und Grüne im Mai Koalitionsgespräche aufgenommen und vor wenigen Tagen einen 36-seitigen Vertrag unterschrieben. Darin vereinbart sind grüne Schwerpunkte wie Klimaanpassung im öffentlichen Raum – etwa kühlende Bänke oder Wasserspender – sowie SPD-Projekte wie neue Wohnprojekte mit sozialer Mischung und die konsequente Umsetzung des Masterplans Parken. Geplant sind zudem Investitionen in Stadtteilkultur, ein Jugendparlament und Verbesserungen im Verkehr, etwa ein neues Konzept für den Eppendorfer Weg.

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Zierau selbst zeigte sich nach seiner Nominierung zuversichtlich: „Hamburg-Eimsbüttel ist ein lebendiger Bezirk, für den ich mich mit Blick auf die Menschen und mit Mut zur Veränderung einbringen möchte. Meine Erfahrungen und Fähigkeiten können zum jetzt vereinbarten politischen Neustart in Eimsbüttel beitragen.“ (tst)

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