Neue Stufe im Hamburger FDP-Zoff: JuLi-Chefin tritt zurück!
Erst im März 2022 ist Theresa Bardenhewer als Chefin des Hamburger FDP-Nachwuchses angetreten. Nicht einmal ein halbes Jahr ist schon wieder Schluss – die 26-Jährige erklärte am Freitagabend ihren Rücktritt vom Amt. Sie sei massiv unter Druck gesetzt und ihre Arbeit sogar sabotiert worden.
Erst im März 2022 ist Theresa Bardenhewer als Chefin des Hamburger FDP-Nachwuchses angetreten. Nicht einmal ein halbes Jahr später ist schon wieder Schluss – die 26-Jährige erklärte am Freitagabend ihren Rücktritt vom Amt. Sie sei massiv unter Druck gesetzt und ihre Arbeit sogar sabotiert worden.
Der Streit in der Hamburger FDP erreicht eine neue Eskalationsstufe. „In den letzten Monaten musste ich die hässliche Seite der Politik kennenlernen und mich gegen persönliche Angriffe wehren“, erklärt Theresa Bardenhewer ihren Rücktritt als JuLi-Vorsitzende in einem Schreiben, das der MOPO vorliegt. Sie sei frustriert, ihre Zeit „nicht in inhaltliche Arbeit, sondern in so einen absurden Streit mit dem FDP-Präsidium stecken zu müssen“.
FDP: Bardenhewer tritt als Hamburger JuLi-Chefin zurück
Von Anfang an habe das Präsidium sie unter Druck gesetzt. Im Juni scheiterte ein Misstrauensvotum gegen sie und Stellvertreter Nils Knoben deutlich – mutmaßlich waren diese Abwahlanträge aus dem Lager des FDP-Präsidiums initiiert worden. Auch sei es dazu gekommen, dass Machtpositionen missbraucht würden, „um psychischen Druck auf ihre fleißigsten Wahlkämpfer:innen auszuüben“.
Insbesondere beschuldigt Bardenhewer den Landes-FDP-Chef Michael Kruse (38) und Ria Schröder (30). Erhofft habe sie sich von der Bundestagsabgeordneten Unterstützung im Amt der JuLi-Chefin – schließlich war Theresa Bardenhewer die erste Frau überhaupt in dieser Rolle. Stattdessen habe es auch hier Versuche der Sabotage gegeben, und Schröder habe versucht, andere Jungliberale gegen ihre Vorsitzende aufzubringen.
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Die Beschuldigte weist dies wiederum gegenüber der MOPO deutlich zurück: „Die verletzenden Anwürfe gegen mich weise ich zurück. Sie entbehren jeder Grundlage. Den Rücktritt von Theresa bedauere ich und wünsche ihr persönlich alles Gute.“ Auch Michael Kruse sagt der MOPO, dass die Vorwürfe keine Grundlage besäßen. „Unsere Hand bleibt für Gespräche ausgestreckt. Den Rücktritt von Frau Bardenhewer bedauern wir und wünschen ihr alles Gute.“
Auslöser des Zerwürfnisses in der Hamburger FDP war ein Disput zwischen Michael Kruse und Bardenhewers Vorgänger Carl Cevin-Key Coste (26). Letzterer hatte Kruses Ankündigung, gegen die Hamburger Hotspot-Regelung im Frühjahr zu klagen, als „PR-Aktion“ bezeichnet. Unter Bardenhewer setzte sich der Kruse-kritische Kurs der Jungliberalen fort – was den Landeschef offenbar nachhaltig verärgerte.
Gerhart Baum vertritt JuLis im Hamburger FDP-Streit
Carl Cevin-Key Coste verlor in der Folge seine Rolle als Sprecher für Innen- und Rechtspolitik. Gegen ihn, Bardenhewer, Knoben und JuLi-Pressesprecherin Gloria Teichmann initiierten die Parteioberen sogar ein Ausschlussverfahren, das mittlerweile aber ausgesetzt wurde.
Gegen das Verfahren wehrte sich das Quartett mit einer Klage gegen den FDP-Landesverband – mit anwaltlicher Unterstützung durch die liberale Politikerlegende Gerhart Baum (89). Aktuell laufen – bisher aber erfolglos – Versuche, den Zoff ohne Verfahren zu schlichten.