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Traditionelles Matthiae-Mahl
  • Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD, 3.v.r) empfängt seine Ehrengäste: Die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas (3.v.l) und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, 2.v.l).
  • Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

Matthiae-Mahl mit zwei Ehrengästen – Tschentscher erinnert an Putin-Eklat

Das Matthiae-Mahl in Hamburg gilt als das älteste noch stattfindende Festmahl der Welt. Traditionell werden wichtige Ehrengäste geladen. Auch in diesem Jahr steht der Ukraine-Krieg im Mittelpunkt.

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat zu Beginn des traditionellen Matthiae-Mahls im Hamburger Rathaus das Deutsche Engagement für ein gemeinsames Vorgehen der Europäischen Union, der USA und ihrer Bündnispartner im Umgang mit dem russischen Angriff auf die Ukraine gelobt.

Matthiae-Mahl mit Estlands Regierungschefin Kallas und Kanzler Scholz

Mit der estnischen Ministerpräsidentin Kaja Kallas und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe man zwei Ehrengäste zum dem Festmahl eingeladen, „die für ein gemeinsames, starkes Europa eintreten und sich für Frieden und Freiheit engagieren“, sagte er am Dienstagabend vor rund 400 Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur im Großen Festsaal des Rathauses. 

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l), und Kaja Kallas, Premierministerin der Republik Estland, unterhalten sich im Rathaus. picture alliance/dpa/Christian Charisius
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l), und Kaja Kallas, Premierministerin der Republik Estland
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l), und Kaja Kallas, Premierministerin der Republik Estland, unterhalten sich im Rathaus.

Scholz habe nach dem russischen Angriff „die Sicherheit Europas, die Stärkung der Nato und die transatlantische Partnerschaft wieder ins Zentrum der deutschen Politik gerückt“, sagte Tschentscher. „Ministerpräsidentin Kallas ist eine wichtige Unterstützerin der Ukraine und eine starke Stimme für Demokratie und Freiheit in der Welt.“

Olaf Scholz: „Wir werden die Ukraine so lange wie nötig unterstützen“

Bundeskanzler Scholz betonte den Zusammenhalt und die Verteidigungsbereitschaft der Nato. Deutschland stehe dabei fest an der Seite der baltischen Staaten, sagte er an Kallas gewandt. „Eure Sicherheit – die Sicherheit Estlands und des Baltikums – ist auch unsere Sicherheit.“

Mit seinem „imperialistischen, mörderischen Angriffskrieg“ gegen die Ukraine wolle Russland die Geschichte Europas umschreiben und die Grenzen mit Gewalt verschieben. „Für uns als Demokratien, als Europäer, als Freunde der Freiheit kann es keine Alternative dazu geben, die Ukraine weiter zu unterstützen. So lange wie nötig“, sagte der Kanzler. Höre die Ukraine auf zu kämpfen, gebe es keine Ukraine mehr. „Deswegen gibt es für die Ukraine weiterhin keine Alternative, als zu kämpfen.“

Im Nato-Verbund schützten die deutsche und die estnische Marine die Ostsee. „Unsere Luftwaffe sorgt im Rahmen des Baltic Air Policing regelmäßig für Sicherheit im baltischen Luftraum (…) Immer wieder üben unsere Soldatinnen und Soldaten Seite an Seite.“ Mit der dauerhaften Stationierung einer Kampfbrigade der Bundeswehr in Litauen ab 2025 sende Deutschland ein klares Zeichen: „Sicherheit in der Nato ist unteilbar. Wir sind bereit, jeden Quadratmeter des Bündnisgebiets zu verteidigen.“

Tschentscher erinnert an wohl einzigen Eklat während eines Matthiae-Mahls

Tschentscher erinnerte an den wohl ersten und einzigen Eklat während eines Matthiae-Mahls vor 30 Jahren. Damals habe der estnische Präsident Lennart Meri als Festredner vor einem russischen Neo-Imperialismus gewarnt und gefordert, die osteuropäischen Länder einschließlich der Ukraine in ein demokratisches Europa einzubinden. „Daraufhin sprang ein damaliger ausländischer Gast wütend vom Tisch auf und verließ den Saal. Es war der damalige Vizebürgermeister von Sankt Petersburg, Wladimir Putin“, sagte Tschentscher. 

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Das Matthiae-Mahl ist seit 1356 historisch belegt und gilt damit das älteste noch begangene Festmahl der Welt. Traditionell sprechen dabei neben dem Ersten Bürgermeister ein ausländischer und ein deutscher Ehrengast. (dpa/mp)

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