Markthalle, Parken, Tunnel-Bahn: So könnte Altonas Zentrum in Zukunft aussehen
Die Verlegung des Fernbahnhofs Altona an den Diebsteich ist beschlossene Sache – aber wie geht es mit dem alten Gebäude im Herzen Altonas weiter? Sören Platten, SPD-Kreisvorsitzender im Bezirk, hat schon ein paar spektakuläre Ideen: Von einer neuen Markthalle bis hin zur Reaktivierung eines echten Lost Places – der MOPO hat er exklusiv einen Einblick gegeben.
Die Verlegung des Fernbahnhofs Altona an den Diebsteich ist beschlossene Sache – aber wie geht es mit dem alten Gebäude im Herzen Altonas weiter? Sören Platten, SPD-Kreisvorsitzender im Bezirk, hat schon ein paar spektakuläre Ideen: Von einer neuen Markthalle bis hin zur Reaktivierung eines echten Lost Places – der MOPO hat er exklusiv einen Einblick gegeben.
Während es für den neuen Fernbahnhof am Diebsteich bereits schicke Pläne gibt, ist weiterhin unklar, wie es mit dem alten Bahnhof Altona weitergeht. Bis 2027 soll der Umzug vollzogen sein. „Konkret schlage ich vor, am Standort des jetzigen Fernbahnhofs Altona eine mehrgeschossige Markthalle als zentralen Ort der Begegnung zu errichten“, sagt Sören Platten. Als „Ort des Austauschs, der Kreativität und des Gewerbes”.
Markthalle und Quartiersgarage für Altonas Zentrum
Hier könnten lokale Gastronomen, Einzelhändler, Gewerbetreibende, Handwerker aber auch Künstler und Start-ups aus Altona eine Plattform finden. Als Vorbilder nennt Platten dabei etwa die Markthalle von Rotterdamm oder die Östermalmshallen in Stockholm. „Ich wünsche mir einen einen Architekturwettbewerb, bei dem lokale Architekturbüros eingeladen werden, ein architektonisches Wahrzeichen zu schaffen“, so Platten.

Derzeit befinden sich vor allem Lebensmittel-Ketten im Bahnhof Altona, bei Starkregen tropft es schon mal von der Decke, und vor allem Tauben scheinen sich hier wohl zu fühlen.
„Unterhalb der Markthalle wird eine Quartiersgarage angeboten, um die Parkplatzsituation in den angrenzenden Stadtteilen zu verbessern“, plant Platten weiter. Neben der Markthalle würde er großzügige Grünflächen als Verbindung zwischen der Neuen Mitte Altona, dem neuen Zentrum und dem Elbufer sehen.

Schellfischtunnel: Ein „Lost Place” kehrt zurück
Ein Altonaer „Lost Place“ soll auch in die Pläne einbezogen werden: „Ich möchte mich dafür einsetzen, den Schellfischtunnel wieder für die Öffentlichkeit in Betrieb zu nehmen“, sagt Platten. Der Hafenbahntunnel Altona war vor Jahrzehnten stillgelegt worden. Er will eine Eingleis-Bahn als Verbindung zwischen dem Neuen Zentrum Altona und dem Altonaer Fischmarkt anregen.
Zwar war eine Studie der TU Harburg im Jahr 2006 zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Nutzung des Schellfischtunnels für den öffentlichen Nahverkehr nicht wirtschaftlich sei, doch davon lässt sich Platten nicht abschrecken. „Wir sollten dennoch nochmal darüber nachdenken, da seit 2006 viel passiert ist“, sagt er.

Platten sieht auch keinen Widerspruch darin, dass die HHLA im Mai Pläne vorgelegt hat, um am Fischereihafen eine zentrale Markthalle zu errichten. Die Markthalle dort solle tatsächlich Marktstände beherbergen, seine Idee von einer Markthalle sei es aber, lokale Geschäfte anzusiedeln „Es gibt also eine andere Ausrichtung, und die beiden Markthallen würden sich wunderbar ergänzen“, so Platten.
SPD-Altona schlägt Ideenwettbewerb vor
Sicher ist bislang nur, dass auf dem freiwerdenden Gleisfeld des heutigen Kopfbahnhofs in Altona ab 2030 der zweite Bauabschnitt des neuen Quartiers Mitte Altona entsteht. Rund 1900 Wohnungen werden hier errichtet. Der unterirdische S-Bahnhof und die Busanlage sollen erhalten bleiben.

Diese Pläne begrüßt auch Platten und kündigt an, sich für eine bessere Taktung und Anbindung des Bahnhofs einzusetzen, „insbesondere auch in Bezug auf die S32“. Außerdem betont er, dass sich die SPD für den bezahlbaren Wohnungsbau durch die SAGA und Genossenschaften einsetzen will.
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Bei allen Ideen und Vorstellungen, ist für den SPD-Kreischef aber auch klar, dass die Entscheidung über das neue Zentrum in Altona gemeinsam mit den Bürgern fallen muss. „Wir schlagen vor, einen Ideenwettbewerb zu starten, an dem alle Altonaerinnen und Altonaer teilnehmen können“, sagt er. Dabei sollen alle möglichen Formate genutzt werden, um die Ideen und Anliegen der Anwohnerinnen und Anwohner, Geschäftsleute und Menschen in Altona zu sammeln. „Uns ist wichtig, dass alle Altonaer, unabhängig von ihrer politischen Erfahrung oder Zeitressourcen, gehört werden“, so Platten.