Ein Bild von Friedrich Merz
  • Friedrich Merz, Fraktionsvorsitzender der CDU im Bundestag.
  • Foto: picture alliance/dpa | Anna Ross

Friedrich Merz wegen Norderstedter Politiker stinksauer – SPD muss sich entschuldigen

Die Veröffentlichung eines KI-generierten Fake-Videos, das den CDU-Parteivorsitzenden Friedrich Merz zeigte, sorgt für Aufregung. In der Debatte nach der Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz im Bundestag kritisierte CDU-Chef Friedrich Merz die Wahlkampfmethoden der SPD scharf – und erntete sogar Verständnis aus Reihen der SPD. Dem Norderstedter SPD-Politiker Bengt Bergt, der das Video verbreitet hatte, droht Ärger.

Der Norderstedter Bundestagsabgeordnete Bengt Bergt (SPD) steht wegen eines auf seinem Instagram-Account geteilten Deepfake-Videos von CDU-Parteichef Friedrich Merz unter massivem politischen Druck. In dem durch Künstliche Intelligenz (KI) generierten Video, erstellt vom Satire-Account „KI-ne Alice für Deutschland“, sprach Merz vermeintlich über „Verachtung der Demokratie“. In der Debatte nach der Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz erwähnte Merz das Thema im Bundestag explizit und kritisierte scharf, dass sozialdemokratische Abgeordnete derartige Inhalte verbreiten würden.

Merz wirft der SPD „schmutzigen Bundestagswahlkampf“ vor

Merz warf der SPD vor, schmutzigen Bundestagswahlkampf führen zu wollen. „Seit gestern kursieren im Netz KI-generierte Fake-Videos über mich. So weit, so schlecht“, sagte er im Bundestag an die Adresse von Scholz. „Aber dass sie von sozialdemokratischen Abgeordneten gepostet werden und weitergeleitet werden, das gibt einen Vorgeschmack auf die Art und Weise des Wahlkampfes, den Sie hier in Deutschland offensichtlich bereit sind zu führen.“ 


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SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich sagte später in Richtung Merz: Sollte sich eine Abgeordnete oder ein Abgeordneter seiner Fraktion tatsächlich fragwürdiger KI-Technik bedient haben, „dann werde ich dafür sorgen, dass dieser oder diese Abgeordnete sich bei Ihnen entschuldigen, wird, Herr Kollege Merz“. Dabei nannte er zwar nicht Bengt Bergts Namen, der Politiker aus Norderstedt dürfte sich jedoch mindestens eine Rüge angehört haben müssen.

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Das Video stieß auch bei der CDU auf Empörung: Lukas Kilian, CDU-Generalsekretär in Schleswig-Holstein, nannte es „ekelhaften Schmutz“ und warf Bergt „AfD-Methoden“ sowie die „Verächtlichmachung der Demokratie“ vor. Bergt hatte das Video-Link am Dienstag zwar wieder gelöscht, verteidigte die Satire jedoch in einer Stellungnahme und kritisierte, die CDU solle sich eher mit umstrittenen eigenen Aussagen beschäftigen, als über Satire zu klagen. (mp)

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