Hamburger Linken-Abgeordneter verkündet Partei-Austritt – und unterstützt Wagenknecht
Der Hamburger Linken-Bürgerschaftsabgeordnete Metin Kaya hat am Donnerstag seinen Austritt aus der Linkspartei und der Fraktion verkündet. Sein Mandat wolle er aber behalten, sagte Kaya der MOPO.
Er unterstützt nun das „Bündnis Sahra Wagenknecht” bei der Gründung einer neuen Partei. „Die Linke ist nicht der Feind”, so Kaya. „Wir wollen versuchen, Antworten zu finden auf die Fragen, die die Menschen bewegen.”
„Dieser Schritt ist mir nicht leicht gefallen“, so Kaya. 18 Jahre war er in der Partei und habe versucht seine Ideale von Frieden, Gerechtigkeit, Freiheit und Sozialismus einzubringen. Die Politik habe sich aber derart geändert, dass sie mit seiner Vorstellung einer sozialistischen Partei nicht mehr übereinstimme
Partei-Austritt von Metin Kaya: Hamburgs Linken-Fraktionsvorsitzende nicht überrascht
Hamburgs Linken-Fraktionsvorsitzende Sabine Boeddinghaus und Cansu Özdemir bedauern den Austritt Kayas in einer Erklärung, zeigten sich aber nicht überrascht: „Seine Entfremdung von der Fraktion und ihren Inhalten und Vorhaben lag schon geraume Zeit auf der Hand.“
Dass der Abgeordnete sein Mandat behalten will, missfällt der Fraktionsspitze sehr: „Metin Kaya hat sein Mandat auf der Liste der Hamburger Linken errungen, unsere Parteimitglieder haben auch für ihn einen engagierten Wahlkampf gemacht – es ist schlicht ein Gebot des menschlichen Anstands, dass er nun sein Mandat zurückgibt.“
Metin Kaya unterstützt „Bündnis Sahra Wagenknecht”
Dass Sahra Wagenknecht ihre eigene Partei gründen will, hat sie in der vergangenen Woche bestätigt. Die Politikerin hatte bereits seit Monaten Erwägungen zur Gründung der Partei angestellt. Vor einigen Wochen hatten ihre Unterstützer den Verein „Bündnis Sahra Wagenknecht – Für Vernunft und Gerechtigkeit“ registrieren lassen. Dieser soll die Parteigründung nun vorbereiten und Spenden einsammeln.
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Vorsitzende ist die bisherige Fraktionsvorsitzende der Linken, Amira Mohamed Ali. Geschäftsführer ist der frühere Geschäftsführer der Linken in NRW, Lukas Schön, Schatzmeister der Millionär Ralph Suikat. (abu/dpa)
