Neben Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern nutzt auch Hamburg die Abschiebehaftanstalt in Glückstadt. (Archivbild)

Neben Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern nutzt auch Hamburg die Abschiebehaftanstalt in Glückstadt. (Archivbild) Foto: Ulrich Perrey/dpa

Hamburg schob 2021 mehr als 400 Menschen ab

426 Menschen hat Hamburg im vergangenen Jahr außer Landes gebracht. 17 Personen wurden in der umstrittenen neuen Haftanstalt in Glückstadt (Landkreis Steinburg) untergebracht. Um die Abschiebungen zu bewältigen, gibt die Stadt mehrere Millionen Euro aus.

148 der 426 Menschen seien im Rahmen des Dublin-Abkommens in andere europäische Länder gebracht worden, die für Asylanträge der Betroffenen zuständig waren. Das teilte der Senat auf eine Anfrage der AfD-Bürgerschaftsfraktion mit, ohne Vergleichszahlen zu nennen. Aus früheren Angaben ergibt sich, dass im Corona-Jahr 2020 nur 226 Ausländer abgeschoben wurden, 89 von ihnen in andere europäische Länder.

Abschiebungen kosten Hamburg Millionensumme

Wie der Senat weiter mitteilte, wurden im vergangenen Jahr 17 ausreisepflichtige Personen in der Abschiebeeinrichtung Glückstadt untergebracht. Die gemeinsame Haftanstalt der Länder Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ist seit August 2021 in Betrieb. Hamburg beteiligt sich jährlich mit sechs Millionen Euro an den Betriebskosten. Dafür stehen der Hansestadt 20 Haftplätze zur Verfügung.


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Besonders hohe Kosten verursachte die Abschiebung einer Frau aus Montenegro. Die 53-Jährige wurde im vergangenen Herbst mit einem Ambulanzflug in das Balkanland gebracht. Die Kosten betrugen über 32.000 Euro, wie der Senat bereits im Februar auf eine Anfrage der Linksfraktion erklärt hatte.

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Die Frau war schon einmal im Jahr 2002 zusammen mit ihrem Mann abgeschoben worden. 2015 sei sie wieder eingereist, um sich medizinisch behandeln zu lassen. Ihr Asylantrag wurde jedoch abgelehnt. Der Flug sei aufgrund eines ärztlichen Gutachtens erforderlich gewesen, hieß es. (dpa/mp)

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