Rot-Grün will mehr als 250.000 Euro für „Freundschaftsbänke” in Hamburg ausgeben
Während der Pandemie saßen viele Hamburgerinnen und Hamburger tagelang allein in ihrer Wohnung. Die Stadt will das Problem der Einsamkeit nach Corona nun mit einer Idee aus Großbritannien lindern. Der Plan ist simpel, aber auch richtig teuer.
- Deutsch (Deutschland)
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Während der Pandemie saßen viele Hamburgerinnen und Hamburger tagelang allein in ihrer Wohnung. Die Regierungsfraktionen wollen der Einsamkeit nach Corona jetzt Abhilfe schaffen und für mehr als eine Viertelmillion Euro sogenannte „Freundschaftsbänke” in der Stadt aufstellen lassen. Die Instandhaltung schluckt jedes Jahr außerdem einen hohen fünfstelligen Betrag.
Der Senat soll 250.000 Euro für die Aufstellung der Bänke investieren und weitere 70.000 Euro pro Jahr für die Instandhaltung. Das geht aus einem Haushaltsantrag der Fraktionen von SPD und Grünen hervor.
Hamburg soll „Freundschaftsbänke” bekommen
Die Idee der „Freundschaftsbänke“ ist ganz einfach: Wer sich hierhersetzt, sucht jemanden zum Schnacken. Rot-Grün will sie an „Fußverkehrswegen, in öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen sowie an belebten Plätzen, vor Supermärkten, Banken oder Arztzentren” aufstellen lassen.
Zudem sollen die Bänke mit Lehnen und einer aufstehfreundlichen Sitzhöhe von 50 Zentimetern besonders für Senior:innen geeignet sein. „Eingeladen sind hier definitiv alle, egal ob jung oder alt. Ich bin mir sicher, dass hier jede:r tolle und gewinnbringende Unterhaltungen führen kann“, sagt Christa Möller-Metzger, Senior:innen-Expertin der Grünen-Fraktion.
„Klönbänke” in Altona
Angelehnt an die bunten „Chatty Benches“ aus Großbritannien sollen auch die Hamburger Bänke bunte Armlehnen und Füße und zudem eine entsprechende Vignette bekommen. „Durch die Pandemie waren viele Menschen oft tagelang allein in ihrer Wohnung. Vor allem Ältere waren davon betroffen, aber das Thema Einsamkeit zieht sich durch alle Generationen. Deshalb sind Orte für zufällige Begegnungen so wichtig“, sagt Möller-Metzger.
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Ganz neu ist die Idee der Bänke in Hamburg allerdings nicht. Im Bezirk Altona wird derzeit auf Antrag der CDU ein Pilotprojekt für „Klönbänke” aus dem Frühjahr dieses Jahres geprüft, die nach demselben Prinzip funktionieren. Wenige Monate später brachte die Fraktion einen Antrag für solche Bänke in ganz Hamburg in der Bürgerschaft ein, der jedoch nicht angenommen wurde.