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Welche Kontakte hat der sich moderat gebende Hamburger AfD-Chef Dirk Nockemann tatsächlich in die extrem rechte Szene? (Archivbild)
  • Welche Kontakte hat der sich moderat gebende Hamburger AfD-Chef Dirk Nockemann tatsächlich in die extrem rechte Szene? (Archivbild)
  • Foto: dpa | Christian Charisius

Foto aufgetaucht: Was trieb der AfD-Chef mit den Merkel-Hassern?

Nach außen hin gibt sich Dirk Nockemann gern moderat und betont die Distanz der AfD zum extrem rechten Milieu. Doch jetzt ist ein Foto aufgetaucht, das den Hamburger AfD-Fraktionschef mit mindestens drei Personen zeigt, die hinter den „Merkel muss weg“-Demos steckten. Die wiederum hatte der Verfassungsschutz einst als rechtsextrem eingestuft.

Das Treffen zwischen Dirk Nockemann und insgesamt neun weiteren Personen fand bereits im Juni 2018 im Rathaus-Restaurant „Parlament“ statt, berichtet „NDR Info“. Per Foto dokumentierten die Teilnehmenden das Treffen, zu erkennen ist auch die gute Stimmung an jenem Abend. Doch mindestens drei Personen gehören offenbar zum Organisationsteam der „Merkel muss weg“-Demonstrationen.

Foto zeigt AfD-Chef Nockemann mit Rechtsextremisten

Zur Erinnerung: Diese Demos fanden 2018 regelmäßig in Hamburg statt. Der Hamburger Verfassungsschutz stufte die Organisatoren als Rechtsextremisten ein, berichtete auch von Verbindungen zur Hamburger AfD und anderen Landesverbänden. Die Einschätzung des Verfassungsschutzes „mutet an, als entspringe sie politischen Zweckmäßigkeitserwägungen“, teilte Nockemann im Februar 2018 auf Facebook mit. Die Partei selbst hatte damals über das soziale Netzwerk zur Teilnahme aufgerufen.


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Einer der Männer am Tisch ist Thomas „Togger“ Gardlo, einst auch als Personenschützer des früheren Hamburger Innensenators Ronald Schill bekannt. Vorher machte sich Gardlo als „Türsteher-Legende“ einen Namen. Bei den radikalen Anti-Merkel-Demos war er „zuständig für Sicherheit, Technik, Auswahl der Redner“.

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Nockemann – Nachfolger Schills auf dem Posten des Innensenators – und Gardlo sind offenbar alte Bekannte, hält das „Hamburger Bündnis gegen Rechts“ zum aktuellen Fall fest. Auch wegen der engen Verbindung, die der „Merkel muss weg“-Organisator zur Schillpartei hatte. Über Facebook sind die beiden Männer zumindest miteinander befreundet.

Bei der zweiten der drei „Merkel muss weg“-Veranstaltern handelt es sich offenbar um Thorsten K. Er sei bei den Demos der „Security-Mann“ gewesen, gab K. in einem Beitrag in der Facebook-Gruppe „Merkel muss weg – Hamburg Demo“ an. Der Dritte im Bunde hatte laut „NDR“ eine wichtige Rolle für organisatorische Gespräche während der Veranstaltungen inne.

Hamburger AfD-Chef Nockemann weist Vorwürfe zurück

Gegenüber „NDR Info“ sagte Dirk Nockemann, dass er nur einige Minuten lang am Tisch saß. Die Runde hätte ihn darum gebeten. Thomas Gardlo habe er zwar gekannt, die Vorwürfe seien nun allerdings konstruiert.

Felix Krebs vom „Hamburger Bündnis gegen Rechts“ nimmt dem AfD-Politiker diese Distanzierung dagegen nicht ab: „Nach diesem augenscheinlich gut gelaunten Gespräch Nockemanns mit einigen der aktuell in Hamburg aktivsten Neonazis dürfte die ureigenste Überzeugung des AfD-Chefs ebenso klar sein, wie die Glaubwürdigkeit der Abgrenzung nach rechts durch die Partei.“

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