Neustart in der FDP: Das ist die Favoritin für die Kruse-Nachfolge
Die Hamburger FDP will sich neu aufstellen: Nachdem Parteichef Michael Kruse angekündigt hat, dass er nicht noch einmal für diesen Posten antritt, ist das Rennen um die Spitze eröffnet. Eine Aufgabe, die großes Fingerspitzengefühl verlangt. Zuletzt war die FDP in Hamburg vor allem durch interne Streitigkeiten aufgefallen. Alles scheint nun auf einen Zweikampf um die Führung hinauszulaufen.
Die Hamburger FDP will sich neu aufstellen: Nachdem Parteichef Michael Kruse angekündigt hat, dass er nicht noch einmal für diesen Posten antritt, ist das Rennen um die Spitze eröffnet. Eine Aufgabe, die großes Fingerspitzengefühl verlangt. Zuletzt war die FDP in Hamburg vor allem durch interne Streitigkeiten aufgefallen. Alles scheint nun auf einen Zweikampf um die Führung hinauszulaufen.
Die freie Fernsehjournalistin Sonja Jacobsen (51) ist erst seit 2017 FDP-Mitglied, hat es aber schon weit gebracht: Sie ist Stellvertretende Landesvorsitzende und Fraktionschefin der Liberalen in Bergedorf. Am vergangenen Freitag verkündete sie ihre Kandidatur für den Posten der Parteichefin.
Sonja Jacobsen will die Hamburger FDP zusammenbringen
Ihr Linie ist klar: Mehr Team, mehr Abgrenzung von der CDU. „Erfolg ist ein Mannschaftssport”, betont Jacobsen in ihrer Bewerbung, denn im vergangenen Jahr hatte es zwischen Parteichef Michael Kruse und einigen JuLis (Junge Liberale) ordentlich gekracht. Außerdem schreibt Jacobsen, dass sich ihre Vorstellung von Politik „nicht auf die bequeme Rolle der Fundamentalopposition“ beschränke, die wie die CDU auf fast jede Bürgerinitiative aufspringe.

Die FDP-Bundestagsabgeordnete Ria Schröder und Katarina Blume, Fraktionschefin in Altona, machten parallel zu Jacobsen ihre erneuten Kandidaturen als Stellvertreterinnen im Hamburger Landesvorstand öffentlich.
Ria Schröder unterstützt Sonja Jacobsen
„Mit Frau Jacobsen habe ich die letzten Jahre sehr gut zusammengearbeitet und sie hat Erfahrung in Führungsrollen gesammelt“, sagt Schröder auf MOPO-Anfrage. „Ich würde mich daher freuen, wenn Frau Jacobsen Parteivorsitzende in Hamburg wird und wir weiter eng zusammenarbeiten können.“ Auch von Blume erhielt Jacobsen mit einem gemeinsamen Foto auf Facebook Unterstützung.
Die Schmach der letzten Bürgerschaftswahl (4,97 Prozent) und die internen Streitigkeiten will die Partei offensichtlich hinter sich lassen: „Ich hätte mich gefreut, wenn sich Herr Kruse entschieden hätte weiterzumachen, aber die Wahlen bieten auch die Gelegenheit, ein neues Kapitel aufzuschlagen“, sagt Schröder. „Wir haben die Bürgerschaftswahl 2025 schon fest im Blick und ich hoffe sehr, dass die internen Auseinandersetzungen sich mit einer neuen Parteispitze legen.“
Wahl zur FDP-Stellvertretung: mehr Bewerber als freie Plätze
Die zweite Kandidatin für die Parteispitze ist die Blankeneserin Beate Schlüter (60). Sie hatte ihre Bewerbung schon Anfang März eingereicht. Vor allem im Umfeld der Bürgerschaftsabgeordneten Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein hat sie Unterstützer. Schlüter ist Leiterin der Hamburger Börsenaufsicht, in ihrer Partei jedoch insgesamt wenig bekannt.
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Das Rennen in der zweiten Reihe des Landesvorstands: Bleiben will hier Andreas Moring, Fachsprecher für Wissenschaft und Forschung. Neu bewerben sich der Bürgerschaftsabgeordnete Sami Musa, der erst letztes Jahr von der SPD herüberwechselte, und der bisherige Landesschatzmeister Ron Schumacher. Wer mitgezählt hat, kann sich nun ausrechnen, dass bei nur vier Vizeplätzen nicht alle Kandidaten im Vorstand Platz nehmen können.
Weitere Bewerbungen können noch bis zum Landesparteitag am 1. April eingereicht werden, dann entscheiden die Mitglieder.