Ein Balkonkraftwerk an einem Einfamilienhaus in Kirchwerder.

Balkonkraftwerk in Hamburg (Symbolbild). Foto: imago images/Christian Ohde

90 Prozent der Kosten! Hamburg fördert Balkonkraftwerke – wer jetzt profitiert

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Klimaschutz mit Zuschuss – das ermöglichen künftig die Umweltbehörde und die Caritas. Gemeinsam starten sie ein neues Förderprogramm, das einkommensschwache Haushalte beim Kauf von sogenannten Balkonkraftwerken unterstützt. Das Ziel: Stromkosten senken und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Ab Oktober können Interessierte bei der Caritas einen Förderantrag stellen. Die Beraterinnen und Berater besuchen anschließend die Haushalte, prüfen die Gegebenheiten vor Ort und helfen bei der Auswahl eines passenden Moduls. Übernommen werden bis zu 90 Prozent der Kosten – das entspricht einer Ersparnis von bis zu 500 Euro.

Förderberechtigt sind unter anderem Beziehende von Bürgergeld, Sozialhilfe, Wohngeld, BAföG oder Kinderzuschlag sowie Haushalte mit Einkommen unterhalb der Pfändungsfreigrenze. Das Projekt läuft bis Juli 2027. Insgesamt stehen rund 580.000 Euro zur Verfügung.

Maßnahme soll doppelte Wirkung haben

Hamburgs Umweltsenatorin Katharina Fegebank (Grüne) betont die doppelte Wirkung der Maßnahme: „Mit der Balkonkraftwerk-Förderung vereinen wir nicht nur soziale Gerechtigkeit mit Klimaschutz und Energieeffizienz. Wir tragen auch dazu bei, dass einkommensschwache Haushalte Energiekosten sparen und so auch etwas für ihr Portemonnaie tun können.“ Alle Infos zur Förderung gibt es hier.

Sogar die CDU findet die Idee toll – beansprucht die Urheberschaft aber auch für sich: Schließlich hätte sie bereits im August 2023 ein solches Programm gefordert. Damals wurde der Antrag vom grünen Umweltsenator Jens Kerstan noch abgelehnt.

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„Für viele Familien sind mehrere Hundert Euro eben nicht einfach aufzubringen“, sagt CDU-Umweltpolitiker Sandro Kappe. „Umso erfreulicher ist es, dass die neue Senatorin Katharina Fegebank den CDU-Vorschlag aufgreift und ein Förderprogramm für Balkonkraftwerke auf den Weg bringt.“

Mit dem Projekt werde ein „konkreter Beitrag zum Klimaschutz geleistet“, so Kappe weiter. Es sei ein wichtiges Signal, dass soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz zusammen gedacht würden.

Lob für das Programm gibt es auch vom Mieterverein zu Hamburg – verbunden mit der Forderung nach Nachbesserungen: Einkommensschwache Mieterhaushalte hätten außer der Kostenfrage zusätzlich das Problem, dass sie für ein Balkonkraftwerk die Zustimmung des Vermieters bräuchten.

„Insbesondere SAGA und Genossenschaften machen es Mieterhaushalten derzeit noch sehr schwer, indem sie hohe Anforderungen an die Installation stellen“, sagt Rolf Bosse, Vorsitzender des Mietervereins. „Der Senat sollte seine guten Kontakte nutzen, um auch dort die Zugangsbeschränkungen zum Balkonkraftwerk zu beseitigen.“ (tst)

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