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„Wir arbeiten am Limit“: Klinikmitarbeiter machen Druck auf Tschentscher und Fegebank

Altstadt –

Personalmangel, menschenunwürdige Bedingungen und Überlastung des Personals: Hamburger Krankenhausangestellte haben die Nase voll. Am Montag hat die „Hamburger Krankenhausbewegung“ deshalb vor dem Rathaus demonstriert, um die rot-grüne Senatsspitze öffentlich zu einer Anhörung einzuladen. 

Zur Kundgebung, die um 15 Uhr begann, wurden der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) persönlich eingeladen. Durch eine übergroße Foto-Petition wollten die Beschäftigten der Hamburger Krankenhäuser auf sich aufmerksam machen. Darauf waren mehrere Hundert Gesichter von Beschäftigten zu sehen. 

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Klinik-Mitarbeiter „entsetzt“ über Tschentscher und Fegebank

Mehrere Krankenhausangestellte hatten auf dem Rathausmarkt mit einem großen Transparent auf die schwierigen Bedingungen in den Häusern hingewiesen. „Wir arbeiten Tag für Tag am Limit“ und „Keine Pflege an der Untergrenze“, stand darauf unter anderem geschrieben.

Eine schriftliche Einladung zur öffentlichen Anhörung  wollten Vertreter der Hamburger Krankenhausbewegung direkt dem Bürgermeister überreichen. Schließlich mussten sie das Schreiben aber am Empfang bei einem Rathaus-Mitarbeiter abgeben. 

Denn von den zur Kundgebung und zur öffentlichen Anhörung eingeladenen Politikern ließ sich niemand blicken – zur Enttäuschung der demonstrierenden Krankenhausmitarbeiter. „Ich bin entsetzt. Es scheint, als wolle der Senat die gefährlichen Zustände an den Hamburger Krankenhäusern ignorieren“, sagt Britta Lewis, Pflegekraft auf einer Intensivstation, in einer Mitteilung der Krankenhausbewegung. „Die Einladung, uns nächsten Montag anzuhören, ist jetzt ausgesprochen, und der Senat hat die Möglichkeit, diesen fatalen Eindruck zu korrigieren.“

Protest gegen Pflegenotstand

Protest gegen Pflegenotstand: Vertreter der Krankenhausbewegung übergeben im Rathaus eine Einladung zu einer öffentlichen Anhörung. 

Foto:

Quandt

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Krankenhausbewegung kämpft für bessere Arbeitsbedingungen

„Wir möchten, dass die Verantwortlichen aus Senat und Bürgerschaft uns anhören. Wir wollen ihnen persönlich die menschenunwürdigen Zustände an den Hamburger Krankenhäusern schildern, damit sie erkennen, wie dringend gehandelt werden muss!“, heißt es von der Krankenhausbewegung.  

Wegen des Personalmangels an Hamburger Kliniken sei bereits im Dezember eine Petition von rund 4500 Krankenhausbeschäftigten an die Bürgerschaft übergeben worden. (dpa/lmr)

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