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„Bündnis gegen Spekulanten“: SPD-Fraktionschef sauer auf Holsten-Quartier-Eigentümer

Das Holsten-Quartier gilt als eines der wichtigsten Bauprojekte in Altona, unter anderem 1400 Wohnungen sollen hier entstehen. Doch für Politiker wird das Projekt auf dem ehemaligen Brauerei-Gelände immer mehr zum roten Tuch. Erneut gibt es Vorwürfe, dass das Areal zum Objekt für Spekulanten verkommt.

Bereits im Mai berichtete die MOPO über die massive Kritik am Umgang mit dem Filetgrundstück zwischen Harkortstraße und Haubachstraße. Auslöser war damals, dass der Eigentümer „Consus Real Estate“ mit dem Immoblienunternehmen „ADO Properties“ einen Vorvertrag über den Verkauf des Holsten-Projekts für 320 Millionen Euro geschlossen hatte.

Hamburgs Holsten-Areal: Ab 2021 erste Neubauten

Zur Erinnerung: Der Brauerei-Konzern Carlsberg hatte die Premiumfläche erst 2016 für 150 Millionen Euro an einen Projektentwickler veräußert – seitdem gab’s immer wieder Eigentümerwechsel.

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Die stehen auch jetzt wieder an, weil eine Fusion von Consus, ADO und einem weiteren Unternehmen im Raum stehen. Dem Vernehmen nach soll Consus zwar die Projektplanung für das Holsten-Areal behalten, das Gebaren der Immobilienunternehmen stößt Hamburgs SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf jedoch übel auf, etwa weil die Stadt jedes Mal erneut versuchen muss, mit den Projektentwicklern zu vernünftigen Ergebnissen zu kommen. Das kostet Zeit, dabei sollen die ersten neuen Gebäude bereits 2021 stehen.

Hamburgs Holsten-Quartier wird zum Spekulationsobjekt

„Das Holsten-Quartier ist zu einem reinen Spekulationsobjekt verkommen“, sagt Kienscherf jetzt. Und in Richtung der Projektentwickler findet der Politiker auch deutliche Worte: „Solche Unternehmen brauchen wir nicht in Hamburg.“

Die Firmen würden unsozial handeln und den Bau dringend benötigter bezahlbarer Wohnungen in Hamburg verhindern. „Sie schaden damit der Allgemeinheit. Wir als Stadt müssen deutlich machen, dass wir solche Unternehmen, solche Spekulanten nicht wollen“, sagt Kienscherf, der sogar von einem „Bündnis gegen Spekulanten“ spricht.

Für das Holsten-Quartier müsse der Investor nun erklären, welche Wohnungen er wann und zu welchen Mietkonditionen bauen will. In erster Linie brauche Hamburg hier bezahlbaren Wohnraum. „Zudem lehnen wir an diesem Standort einen umfangreichen Bau von Eigentumswohnungen ab“, so der SPD-Mann.

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