• Foto: Daniel Bockwoldt/dpa Pool/dpa

Plädoyers: Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft für Hamburger Schneider

Wilhelmsburg –

Im Prozess um den gewaltsamen Tod des 83-jährigen Rentners Harry P. aus Wilhelmsburg hat die Staatsanwaltschaft am Montag lebenslang für den Angeklagten Riza Y. (54) gefordert. Zusätzlich wurde die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld wegen Mordes und Raubs mit Todesfolge beantragt – eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren ist damit so gut wie ausgeschlossen.

Ende September hatte der Angeklagte Wilhelmsburger Schneider Riza Y. unter Tränen eingeräumt, Harry P. getötet zu haben – es sei aber Notwehr und kein Mord gewesen. Zum Prozessauftakt hatte der 54-Jährige erklärt, es sei bei der Besichtigung zum Streit gekommen und der Rentner habe ihn mit einer Schere in der Hand angegriffen. Von Bargeld sprach der Angeklagte damals nicht.

Hamburg: Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haftstrafe

Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft sei dem Angeklagten allerdings bewusst gewesen, dass der Rentner viel Geld in seiner Wohnung aufbewahrte. Um sich Zutritt zu der Wohnung zu verschaffen, soll der 54-Jährige am 20. März dieses Jahres vorgegeben haben, sich für eine Nähmaschine des Rentners zu interessieren.

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Um ungestört nach dem Geld suchen zu können, habe der Schneider seinen langjährigen Kunden umgebracht und aus einem Koffer fast 100.000 Euro an sich genommen. Die Leiche des Rentners wurde zwei Tage später in seiner Wohnung gefunden. Das Urteil soll am Donnerstag verkündet werden. (sr/dpa)

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