Pizzabäcker, Bauarbeiter, Sportler: Wie haltet ihr das bloß aus?
In Hamburg kletterten die Temperaturen am Mittwoch auf knapp 40 Grad und erreichten einen neuen Rekordwert. Während einige sich abkühlen können, haben andere keine andere Wahl, als sich der Hitze auszusetzen. Wieder andere lieben die Temperaturen – und begeben sich ganz freiwillig in die pralle Sonne.
Bei solchen Temperaturen sind Bauarbeiter wie Jens Junge (54) von der Zimmerei & Dachdeckerei Schmidt Tarmstedt aus Bremen nicht zu beneiden. Der Vorarbeiter und seine zwei Kollegen decken gerade das neue Haus auf dem Bauspielplatz Hexenberg (Altona) mit einer Schutzfolie ab. Damit müssen sie heute fertig werden, schließlich soll es morgen regnen. Das Handtuch um seinen Hals und seine Kopfbedeckung hat Junge in kaltes Wasser getränkt.
In Hamburg kletterten die Temperaturen am Mittwoch auf knapp 40 Grad und erreichten einen neuen Rekordwert. Während einige sich abkühlen können, haben andere keine andere Wahl, als sich der Hitze auszusetzen. Wieder andere lieben die Temperaturen – und begeben sich ganz freiwillig in die pralle Sonne.
Bei solchen Temperaturen sind Bauarbeiter wie Jens Junge (54) von der Zimmerei & Dachdeckerei Schmidt Tarmstedt aus Bremen nicht zu beneiden. Der Vorarbeiter und seine zwei Kollegen decken gerade das neue Haus auf dem Bauspielplatz Hexenberg (Altona) mit einer Schutzfolie ab. Damit müssen sie heute fertig werden, schließlich soll es morgen regnen. Das Handtuch um seinen Hals und seine Kopfbedeckung hat Junge in kaltes Wasser getränkt.

Die drei machen nach 60 Minuten Arbeit immer eine Trinkpause. „Ich habe heute schon vier Liter verdrückt“, berichtet Junge. „Wir haben um halb sieben mit der Arbeit angefangen und machen gegen 14 Uhr Feierabend. Schließlich können wir uns nicht zu lange der prallen Sonne aussetzen.“ Auch für ihn, der jeden Sommer draußen arbeite, sei dieser Tag außergewöhnlich heiß.
So verbringen die Hamburger den heißesten Tag des Jahres
Am Ofen von Pizzabäcker Mahmoud El Chami (43) in der „Schamotte“ in Ottensen ist es noch einmal zehn Grad wärmer. „In der Nähe des Ofens herrschen etwa 50 Grad, auch wenn ich ihn schon von 360 auf 330 Grad runtergedreht habe und nur die eine Hälfte eingeschaltet ist. Die wenigen Gäste, die gestern und heute kamen, wollten gar nicht in den Laden kommen und von der Tür aus bestellen. Gestern haben wir eine Siesta gemacht und waren im Freibad – das machen wir heute vielleicht auch noch. Meine Frau war schon zweimal duschen und kippt sich ständig Wasser ins Gesicht. Ich beschränke mich darauf, viel zu trinken“, sagt er der MOPO.
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Bisarta Lazame (23), Erzieherin in Ausbildung, legt sich an diesem Tag freiwillig an den sonnigen Elbstrand – und das ganz und gar ungeschützt. „Mir machen die Sonne und die Temperaturen gar nichts aus. Ich habe schon oft so lange in der Hitze gelegen. Ich brauche nicht einmal Sonnencreme. Einen Sonnenbrand oder -stich hatte ich noch nie. Deshalb werde ich hier sicher zwei Stunden liegen und mich bräunen.“

Jan Westphalen (32), Ingenieur, geht sogar noch einen Schritt weiter: Der frischgebackene Papa hat sich zu einer Joggingrunde um die Alster aufgerafft. „Ich bin heute etwas langsamer unterwegs, habe auch so schon einen Puls von 165. Aber ich brauche diese Zeit, um abzuschalten.“

Dem 81-jährigen Guido Passera macht die Hitze kaum etwas aus: Der Fußballfan steht an diesem Nachmittag am Spielfeldrand, um das HSV-Training zu beobachten. „Ich gehe auch immer zu den Spielen, ausgestattet mit meinem Plakat. Mir können diese Temperaturen nichts anhaben – ich wurde in Afrika geboren!“, sagt Passera und lacht.

Für die weniger hitzeliebenden Menschen in Hamburg gab es am Mittwoch nur wenige Alternativen zum Kühlregal im Supermarkt. Elisa (13) und Ewer (8) Stemsrud aus Norwegen erfrischen sich unter den Rasensprengern in Planten un Blomen, während ihre Eltern zuschauen. „Wir machen auf dem Weg in den Urlaub nach Kroatien zwei Nächte lang Pause in Hamburg. Damit, dass wir ausgerechnet den heißesten Tag des Jahres erwischen, haben wir nicht gerechnet! Hamburg ist wirklich sehr schön, aber bei diesen Temperaturen kann man nicht viel unternehmen. Deshalb kühlen wir uns hier ab“, sagen sie.

MOPO-Reporterin Pauline Reibe hat ihre Pause für einen Besuch im Alten Elbtunnel genutzt – bei 18,5 Grad. „Hier lässt es sich aushalten. Am liebsten würde ich den ganzen Tag hierbleiben! Auf die Idee sind aber auch einige andere Leute gekommen. Für einen Wochentag – wenn auch Ferien – ist es hier wirklich voll.“

Bis Donnerstag sollen die Temperaturen rapide sinken – am vorletzten Tag der Arbeitswoche werden nur noch 24 Grad erwartet. Die Pizzabäcker der Stadt werden sich freuen – und die Sonnenanbeter müssen sich bis zu den nächsten heißen Tagen gedulden.