Pflanzzeit auf dem Balkon: Zu kalt? Alles teurer? Hamburger Expertin klärt auf
Frostige Temperaturen bis Ende April – da wollen die Blümchen ihre Köpfe gar nicht aus der Erde strecken. Dementsprechend verzögert ist auch der Start in die Balkon- und Gartensaison. „Wir liegen rund zwei Wochen zurück“, sagt Janne Wortmann, die mit ihrem Mann Kay die Gartenbaumschule Johs Wortmann in Osdorf betreibt. Sie berichtet, ob Blumen in diesem Jahr wegen der gestiegenen Preise und Energiekosten wirklich so viel teurer werden und worauf Balkon- und Gartenbesitzer jetzt bei der Kälte noch achten müssen.
Frostige Temperaturen bis Ende April – da wollen die Blümchen ihre Köpfe gar nicht aus der Erde strecken. Dementsprechend verzögert ist auch der Start in die Balkon- und Gartensaison. „Wir liegen rund zwei Wochen zurück“, sagt Janne Wortmann, die mit ihrem Mann Kay die Gartenbaumschule Johs Wortmann in Osdorf betreibt. Sie berichtet, ob Blumen in diesem Jahr wegen der gestiegenen Preise und Energiekosten wirklich so viel teurer werden und worauf Balkon- und Gartenbesitzer jetzt bei der Kälte noch achten müssen.
Es ist wirklich kurios, berichtet Janne Wortmann: „Die Kunden kommen jetzt teils und wollen Frühlingsblumen kaufen. Aber die haben wir gar nicht mehr, jetzt startet die Sommersaison mit Sommerblumen!“ Der Frühling lässt derweil auf sich warten, die Temperaturen sind viel zu gering. „Wir haben jetzt Ranunkeln, die sind in anderen Jahren schon im Februar verfügbar gewesen“, schildert die Pflanzenexpertin.
Balkon in Hamburg: Blumenkästen nachts noch schützen
Das Problem: Jetzt ist das Sommersortiment da, es darf aber teils noch gar nicht in den Garten gepflanzt werden, weil es noch so kalt ist. „Für uns gerade eine sehr beratungsintensive Zeit.“ Bei den Balkonpflanzen werden die Gärtnereien durchs Wetter nicht ganz so ausgebremst. „Die Blumenkästen und Kübel können ruhig schon bepflanzt werden.“ Wenn es nachts noch kalt wird, gibt Wortmann einen Tipp: „Einfach ein Bettlaken oder ein Stück Vlies nehmen und die Pflanzen über Nacht abdecken.“

Seit Monaten wird darüber berichtet, dass wegen der explodierenden Energiepreise und steigender Mindestlöhne nicht nur Gemüse, sondern auch Blumen viel teurer werden. Denn ein Teil wächst in beheizten Gewächshäusern. Die Preisexplosion bleibt allerdings zum Glück aus: „Die Betriebe mussten die Preise geringfügig steigern“, sagte Andreas Kröger, Präsident des Wirtschaftsverbandes Gartenbau Norddeutschland (WVG Nord). Janne Wortmann betont, dass bei ihnen in Osdorf nur „beheiztes“ im Preis gestiegen sei. „Die anderen Preise können wir halten.“
Preise für Blumen: Teure Energie wirkt sich nur wenig aus
Schon im vergangenen Spätsommer und Herbst registrierte die Branche wegen der Inflation und der Sorgen der Verbraucher eine Kaufzurückhaltung bei Beet- und Balkonpflanzen. Laut Zentralverband Gartenbau (ZVG) gaben Verbraucher im Jahr 2022 in Deutschland im Schnitt 22 Euro für solche Pflanzen aus – etwas weniger als vor der Corona-Pandemie.
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Janne Wortmann ist aber zuversichtlich. Ihre Erfahrung: „In der Pandemie haben viele Menschen Garten und Balkon für sich entdeckt und sehen sie als große Bereicherung.“ Daher würden die Kunden mit den höheren Preisen nicht hadern, sondern sie akzeptieren. Wortmann: „Man muss schon sagen, dass wir zwei, drei sehr fette Jahre in der Corona-Zeit hinter uns haben.“ Und diese Lust an Blumen und Sträuchern werde nicht so einfach wieder verpuffen. Zu windig? Zu schattig? Zu heiß? Für jeden Standort gebe es passende Pflanzen. „Wir beraten die Kunden dazu gern.“