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Peter Tschentscher vor dem Hamburger Rathaus
  • Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher vor dem Rathaus (Archivbild)
  • Foto: picture alliance / dpa/Marcus Brandt

Peter Tschentscher privat wie selten: „Meine Frau gibt oft ziemlich klar den Ton an“

So privat wie selten: Im am Sonntag erscheinenden Podcast „Gute Leute – Das Hamburg Gespräch“ plaudert Bürgermeister Peter Tschentscher kräftig aus dem Nähkästchen. Einer Stunde lang hat sich der SPD-Politiker dort den Fragen von Lars Meier gestellt und über seine Kindheit im Bremer Problemviertel gesprochen, darüber, welche alltäglichen Tätigkeiten man als Bürgermeister so verlernt und erzählt, warum er abends bei Talkshows direkt umschaltet.

Aufgewachsen ist Peter Tschentscher mit seinen Eltern und drei Brüdern in Osterholz-Tenever, das aufgrund falscher Planung und fehlender Infrastruktur in den frühen 70er Jahren schnell zum Problemviertel in Bremen wurde. Immobilienspekulanten ließen die Hochhäuser und Wohnungen verfallen, es gab viele dunkle Ecken. Vandalismus war an der Tagesordnung.

Peter Tschentscher (SPD) über seine Kindheit in Bremen

„Gewalt in der Schule ist damals spürbar gewesen“, erzählt der Hamburger Bürgermeister jetzt im Podcast. „Es ist nur nicht so viel darüber gesprochen worden wie heute. Ich dachte lange, es sei normal, dass man sich auf dem Schulhof auch körperlich zur Wehr setzen muss. Erst später ist mir klar geworden, dass es auch anders geht.“ Zunächst wohnte die Familie in einer Mietwohnung, zog dann in den 70ern in ein gefördertes Reihenhaus.

Tschentscher betont allerdings, dass „wir Hamburger“ darauf Acht geben sollten, „dass wir nicht zu wichtigtuerisch und von oben herab über Bremen reden. Ich finde die Entwicklung von Bremen faszinierend. Die Bescheidenheit der Bremer gegenüber sich selbst ist sympathisch. Andererseits mag ich es auch, wie stolz Hamburg auf sich selbst ist.“

Tschentscher stellt sich einer Stunde lang Fragen im Podcast

Nach der Schule und dem Zivildienst begann Tschentscher Mitte der 80er mit dem Medizinstudium in Hamburg, arbeitete bis 2011 als Oberarzt und Privatdozent am UKE, während er bereits als SPD-Abgeordneter erst in Hamburg-Nord und später in der Bürgerschaft tätig war. 2011 hängte er seinen Arztkittel dann an den Nagel, um Finanzsenator unter dem ehemaligen Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) zu werden, dessen Nachfolger er 2018 wurde.

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Fünf Jahre sind seitdem vergangen – in denen er als Bürgermeister auch eine alltägliche Tätigkeit verlernt habe. „Ich fahre nicht mehr so routiniert und selbstverständlich Auto“, sagt er im Podcast. Er müsse sich konzentrieren und auf Geschwindigkeitsbegrenzungen achten.

Nach der Arbeit: Zu Hause will Tschentscher in Ruhe auf dem Sofa sitzen

Wenn er dann abends nach Hause kommt, „gibt meine Frau oft ziemlich klar den Ton an. Nach einem langen Tag mit vielen Diskussionen und Streitgesprächen bei der Arbeit möchte ich abends nicht mehr reden, sondern in Ruhe auf dem Sofa sitzen und einen leichten Film sehen“, sagt er. „Wenn dann eine Talkshow kommt, muss ich umschalten.“

Auf den kommenden Winter blickt der SPD-Politiker übrigens optimistisch. „Ich habe keine Corona-Tests gekauft. Ich bin mir sicher, dass wir kein ernstes Problem mehr damit bekommen. Sie können sehr beruhigt sein.“

Das gesamte Gespräch ist ab Sonntag, 17. September, im Podcast „Gute Leute – Das Hamburg Gespräch“ verfügbar. Dort spricht Lars Meier alle 14 Tage mit bekannten Hamburgerinnen und Hamburgern über ihre Liebe zu der Stadt, ihre beruflichen Ziele und Privates. (mp)

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