„Pass auf, du Schwuchtel“: Dann eskaliert die Situation
Er wollte nur eine gute Zeit haben – doch für Ricardo S. (25) endete ein nächtlicher Besuch auf St. Pauli im Krankenwagen. Nachdem er von einer Kellnerin homophob beleidigt wurde, eskalierte die Situation. Es kam zu einer Prügelei, die Polizei ermittelt.
Das rechte Auge von Ricardo S. ist noch rot, die Haut darunter blau und seine Fingerknöchel sind wund. Doch Angst verspürt er nicht, wenn er an die Nacht Mitte Oktober zurückdenkt, nur Wut. „Ich kann nicht glauben, dass die zu fünft auf mich eingetreten haben!“
Er wollte nur eine gute Zeit haben – doch für Ricardo S. (25) endete ein nächtlicher Besuch auf St. Pauli im Krankenwagen. Nachdem er von einer Kellnerin homophob beleidigt wurde, eskalierte die Situation. Es kam zu einer Prügelei, die Polizei ermittelt.
Das rechte Auge von Ricardo S. ist noch rot, die Haut darunter blau und seine Fingerknöchel sind wund. Doch Angst verspürt er nicht, wenn er an die Nacht Mitte Oktober zurückdenkt, nur Wut. „Ich kann nicht glauben, dass die zu fünft auf mich eingetreten haben!“
Hamburger Berg: Prügelei nach homophober Beleidigung
Seine Freunde waren hinten im Raucherbereich einer Kneipe am Hamburger Berg, als Ricardo S. sich ein Getränk von der Bar außerhalb ihrer Sichtweite holen wollte. „Eine Kellnerin hat mich von hinten angerempelt. Ich fand es nicht schlimm, dachte, es sei ein Versehen“, sagt der 25-Jährige im Gespräch mit der MOPO. „Ich habe mich automatisch entschuldigt, doch dann sagte sie: ,Pass auf, du Schwuchtel‘.“ Als er sie daraufhin fragte: „Wie hast du mich genannt?“ seien ihre Sicherungen wohl durchgebrannt und sie habe ihn mit den Worten „Du bist doch eine“ mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Daraufhin schlug er zurück, schildert er.

„Ich würde nie von mir aus Gewalt anwenden und hatte bisher auch nie Stress beim Feiern, aber wenn ich geschlagen werde, schlage ich zurück“, erklärt Ricardo S. sein Verhalten. Eine schlechte Entscheidung: S. wurde nach eigenen Angaben aus dem Laden gezerrt. „Alles ging sehr schnell, ich kann mich nicht an alle Einzelheiten erinnern.“
Er wisse nicht, ob auch Türsteher beteiligt gewesen seien. Die Männer habe er nicht gekannt – es kann also gut sein, dass sie einfach nur beobachteten, wie er eine Frau schlug, und sie beschützen wollten.
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Vor der Tür eskalierte die Situation: Die Männer prügelten mit Händen und Füßen auf den am Boden liegenden Ricardo S. ein, schildert er. „Ich lag da etwa vier Minuten“, berichtet er. „Mit den Händen habe ich versucht, mich zu schützen. Deshalb die Verletzungen an Auge, Nase und Händen sowie am Rücken und an Armen und Beinen.“
Homophobe Beleidigung auf dem Kiez: Polizei ermittelt
Nur wenige Meter vom Ort des Geschehens entfernt stand ein Streifenwagen, zu dem Ricardo S. lief. Die Täter flüchteten. „Die Polizisten haben den Fall aufgenommen“, berichtet er. „Zu dem Zeitpunkt hatten auch meine Freunde die Situation mitbekommen. Meine Verletzungen wurden in der Gerichtsmedizin dokumentiert.“ Die Kneipe war sowohl telefonisch als auch schriftlich nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Für Ricardo S. war klar, dass er sich an die Öffentlichkeit wenden wird. „Man glaubt kaum, dass sowas heute noch passiert“, sagt er. Mittlerweile wurden von der Polizei auch Zeugen zu dem Fall befragt. Die Ermittlungen in dem Fall dauern laut Aussage eines Sprechers an.