Wilde Partys und Müll: Wie kriegt man diesen Hamburger Problem-Park in den Griff?
Müll, laute Musik und wilde Partys im beschaulichen Blankenese: Schon im vergangenen Jahr hatten sich die Anwohnerinnen und Anwohner am Jenischpark immer wieder darüber beschwert. Aber wie kriegt man das Problem in den Griff?
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Müll, laute Musik und wilde Partys im beschaulichen Blankenese: Schon im vergangenen Jahr hatten sich die Anwohnerinnen und Anwohner am Jenischpark immer wieder darüber beschwert. Aber wie kriegt man das Problem in den Griff?
„Es finden Partys mit Alkohol und Musik bis in die Nachtstunden statt und beim Thema Müll lassen viele die gute Kinderstube vermissen“, heißt es in dem gemeinsamen Antrag von SPD und FDP. Beide Parteien fordern einen runden Tisch zur Konfliktlösung.
Jenischpark: Ärger über Partys und Dreck
Die aktuellen Umstände im Jenischpark würden nicht nur den einheimischen Tieren und der gesamten Gartenanlage schaden, sondern auch immer wieder zu Beschwerden der Anwohnenden führen, die abends und nachts gern ihre Ruhe genießen möchten, heißt es.

Um endlich eine Lösung zu finden, fordern SPD und FDP in Altona ein gemeinsames Gespräch mit Anwohnenden, Politiker:innen, Polizei, Stadtreinigung, der Hundelobby und den umliegenden Schulen. „Der runde Tisch kann eine echte Chance auf eine gemeinsame Lösung mit allen Beteiligten sein“, sagt der SPD-Politiker Andreas Bernau zur MOPO.
Debatte um Schließzeiten für den Jenischpark
„Wir können doch nicht einfach nichts tun“, so Bernau. Eine verstärkte Polizeipräsenz sei hier der falsche Weg, es brauche Multiplikatoren etwa aus Schulen oder der Hundelobby, die die Regeln im Park verständlich machen.
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Auch eine Schließung des Parks am Abend müsse diskutiert werden. „Man könnte etwa Hinweistafeln aufstellen, die das Betreten des Parks ab 22 Uhr verbieten“, so Bernau. Die CDU im Bezirk hatte ihre Zustimmung zum Antrag signalisiert hatte.
Runder Tisch? CDU ist skeptisch
„Aber wir sind skeptisch, ob der runde Tisch auch wirklich hilft“, sagt Sven Hielscher, CDU-Fraktionschef in Altona. Wirklich helfen würden aus seiner Sicht nur ein zeitiges Eingreifen der Polizei oder ein bezirklicher Ordnungsdienst.

„Ein runder Tisch wird der Beschwerdelage keine Abhilfe schaffen“, sagt Dana Vornhagen, stellvertretende Fraktionschefin der Grünen in Altona. Ohne die eigentlichen Problem-Verursacher bringe das wenig, zudem seien bereits alle möglichen Restriktionen in der Grünverordnung festgehalten.
Antrag zum Jenischpark abgelehnt
Von Schließzeiten halten die Grünen jedenfalls nichts. „Das ist ein öffentlicher Raum, nur weil einige sich daneben benehmen, sollte man ihn nicht für alle sperren“, so Vornhagen. Sowohl Grüne als auch die Linke sehen diesen Aspekt kritisch und hatten signalisiert, den Antrag nicht zustimmen zu wollen.
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SPD, FDP und CDU könnten ihn jedoch nicht allein durchbringen, dazu bräuchten sie auch ein paar Stimmen aus den anderen Fraktionen. Die Abstimmung fand schließlich am Donnerstagabend in der Bezirksversammlung Altona statt: Nach MOPO-Informationen wurde der Antrag abgelehnt.