Vom Bezirk gefördert: Hier werden aus Parkplätzen Stadtteiloasen
Sich im Freien aufhalten, gemeinsam Zeit verbringen – das ist das Ziel der sogenannten Parklets im Bezirk Eimsbüttel. Dabei handelt es sich um meist provisorische Holzbauten, auf denen Anwohner draußen zusammen sitzen können. Errichtet werden sie auf ehemaligen Parkplätzen. Am Eppendorfer Weg (Hoheluft-West) ist dieser Plan seit Samstag aufgrund des Engagements von vier Hamburgern Wirklichkeit geworden.
Begrenzt wird das 24 Quadratmeter große Parklet auf Höhe der Hausnummer 169 von zehn Hochbeeten. „Der Bezirk hat vorgegeben, dass mindestens 40 Prozent der Fläche begrünt sein müssen“, sagt Stefan Köttgen, Initiator der neuen Stadtteil-Oase, im Gespräch mit der MOPO. Dazu kommen mehrere Sitzmöglichkeiten mit Rückenlehnen und eine Bank aus Paletten.
Finanziell unterstützt wurden sie dabei vom Bezirk Eimsbüttel, der die Umwandlung von Parkplätzen mit vierstelligen Beträgen fördert.
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Sich im Freien aufhalten, gemeinsam Zeit verbringen – das ist das Ziel der sogenannten Parklets im Bezirk Eimsbüttel. Dabei handelt es sich um meist provisorische Holzbauten, auf denen Anwohner draußen zusammen sitzen können. Errichtet werden sie auf ehemaligen Parkplätzen. Am Eppendorfer Weg (Hoheluft-West) ist dieser Plan seit Samstag dank vier Hamburgern Wirklichkeit geworden.
Begrenzt wird das 24 Quadratmeter große Parklet auf Höhe der Hausnummer 169 von zehn Hochbeeten. „Der Bezirk hat vorgegeben, dass mindestens 40 Prozent der Fläche begrünt sein müssen“, sagt Stefan Köttgen, Initiator der neuen Stadtteil-Oase, im Gespräch mit der MOPO. Dazu kommen mehrere Sitzmöglichkeiten mit Rückenlehnen und eine Bank aus Paletten.
Parklets im Bezirk Eimsbüttel: Bänke statt Parkplätze
Als Köttgen und seine Frau Jutta Mörstedt von der Möglichkeit erfuhren, mithilfe des Bezirks derartige Aufenthaltsflächen aufzubauen, zögerten die beiden keine Sekunde. Zusammen mit den Anwohnern Wanda Rudolph und Timm Müller-Schmalfeldt setzten sie sich an die Ausarbeitung. „Wir finden, dass der öffentliche Raum sehr zu Gunsten der Autos verteilt ist“, sagt Köttgen. „Die Parklets sind eine super Chance, das Gleichgewicht ein bisschen mehr in Richtung Fußgänger und Aufenthaltsqualität zu verschieben.“
Am rund drei Kilometer langen Eppendorfer Weg finden sich derzeit trotz teilweise sehr breiter Fußwege kaum Sitzmöglichkeiten – das soll das Parklet ändern. „Hier können sich Anwohner und Passanten treffen, unterhalten und ausruhen“, sagt Mörstedt. „Vor allem für junge Familien, die hier im Stadtteil leben, kann das eine Bereicherung sein. Aber auch den älteren Leute aus dem Seniorenheim an der Gärtnerstraße, die öfter mal hier einkaufen, bieten die Bänke Platz für eine Verschnaufpause.“
Parklet am Eppendorfer Weg: „Mehr Platz für Menschen“
Seit Samstag stehen die Paletten bereits an ihrem vorgesehenen Platz, auch die Hochbeete sind schon montiert. Die Erde dafür soll in dieser Woche geliefert werden. Weggefallen sind dafür allerdings zwei Parkplätze – ein Nachsehen für die Anwohner, die vor Ort einen Abstellplatz für ihren Wagen suchen. Dabei zahlen viele in Eimsbüttel bereits für Bewohnerparkgebiete.
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Das Bezirksamt Eimsbüttel unterstützt die Parklets mit jeweils 1000 Euro. Da es sich hier um ein Doppel-Parklet handelt, haben die Antragsteller insgesamt 2000 Euro Zuschuss erhalten. Den Rest zahlen sie aus eigener Tasche und mithilfe ihrer Nachbarschaft. „Wir kümmern uns natürlich auch alle zusammen um die Pflege, räumen Flaschen weg und gießen die Pflanzen“, sagt Mörstedt.
Parklets in Eimsbüttel: Ein Projekt des Bezirks
Das Bezirksamt Eimsbüttel folgt mit den Parklets einem Beschluss der ehemaligen grün-schwarzen Bezirksversammlung in Eimsbüttel, die das Projekt im vergangenen Sommer auf den Weg gebracht hatte, bevor die Koalition im November zerbrach.
Das Parklet von Köttgen und Co soll erst einmal bis Ende 2022 am Eppendorfer Weg stehen bleiben. „Danach wird über eine Verlängerung beraten“, sagt er. „Wir hoffen natürlich, dass das Angebot gut angenommen wird und unsere Idee viele Nachahmer findet!“ Das Projekt des Bezirks ist derzeit auf fünf Jahre ausgelegt, laut Behörde sind noch mehrere Anträge für Parklets in der Prüfung.
Dass in Hamburg Parkplätze vorübergehend zu Aufenthaltsflächen werden, ist übrigens nicht neu: An mehreren Orten in St. Georg wurden Parkplätze temporär in Außen-Gastro-Flächen umgewandelt und in Ottensen wurden Stellplätze beim Experiment „Ottensen macht Platz“ kurzfristig Orte zum Verweilen, Speisen und Trinken.