Hunderttausende Pakete kommen in Hamburg und dem Norden verzögert an
Wer auf einen Brief oder ein Paket wartet, der muss sich womöglich etwas in Geduld üben: Bei der Post gibt es bundesweit einen eintägigen Warnstreik, auch in Hamburg und dem Norden. Davon betroffen sind Millionen Briefe und hunderttausende Pakete.
Verdi-Vize Andrea Kocsis begründete den Schritt damit, dass die zweite Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche keine greifbaren Ergebnisse gebracht hätte. Im Norden beteiligen sich laut Verdi 1000 Beschäftigte aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Aus diesem Grund würden in den drei Bundesländern ungefähr 1,2 Millionen Briefsendungen und 120.000 Pakete verzögert erst in den kommenden Tagen an die Empfänger ausgeliefert werden.
Post-Streik in Hamburg und dem Norden: Das fordert Verdi
Verdi pocht auf ein Entgeltplus von sieben Prozent und zusätzliche Urlaubstage. Dass die Arbeitgeber diese Forderungen als nicht finanzierbar abgelehnt hätten, sei „nicht akzeptabel“, so Kocsis. „Nur mit deutlichen Lohnsteigerungen für die Beschäftigten lassen sich die noch immer hohen Lebenshaltungskosten bewältigen.“ Die Botschaft der Warnstreiks sei klar, sagte Kocsis. „Wir meinen es ernst, und wir sind bereit, für unsere Forderungen zu kämpfen.“
Dem stimmt Verdi-Landesfachbereichsleiter für Hamburg und Nord, Lars-Uwe Rieck, zu. „Das Arbeitgeberverhalten ärgert die Postbeschäftigen und erfordert nun entsprechende Reaktionen vor den Arbeitsstätten.“
Post sieht für Lohnerhöhungen geringen Spielraum
In den Tarifverhandlungen stellt die Post den Spielraum für Lohnerhöhungen als „sehr gering“ dar, weil die Briefmengen im Digitalzeitalter schrumpfen und der Investitionsbedarf groß sei. Zum Jahresbeginn hatte sich der Briefversand im Schnitt um 10,5 Prozent verteuert, das Porto für einen Standardbrief beträgt seither 95 Cent und nicht mehr 85 Cent. Die Portoerhöhung hatte die Bundesnetzagentur dem Unternehmen erlaubt. Aus Sicht der Firma war das zu wenig, sie hatte auf einen größeren Preisaufschlag gehofft.
Die Deutsche Post hat in ihrem Brief- und Paketgeschäft rund 170.000 Tarifbeschäftigte im Inland, sie gehört zum Logistikkonzern DHL. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 12. und 13. Februar angesetzt. (dpa/aba)
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