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  • St. Peter-Ording: Dürfen in den Osterferien nur Schleswig-Holsteiner übernachten?  Oder auch Hamburger? (Symbolbild)
  • Foto: imago images/Chris Emil Janßen

Osterurlaubs-Zoff: Trotz Corona an Nord- und Ostsee – Sonderregeln für Hamburger?

Der Streit um den Osterurlaub ist entfacht: Die drei Küstenländer Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig Holstein und Niedersachsen schlagen vor, trotz hoher Corona-Zahlen einen kontaktarmen Urlaub über Ostern zu ermöglichen – jeweils im eigenen Bundesland. Die Hamburger müssten sich damit vom Urlaub am Meer verabschieden – Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) ist gegen Sonderregelungen. 

Zulässig sein soll der Osterurlaub im eigenen Land aber nur in Selbstversorger-Einrichtungen mit eigenen sanitären Anlagen – also etwa in Ferienwohnungen, Ferienhäusern oder Wohnmobilen, wie die Sprecherin der niedersächsischen Landesregierung, Anke Pörksen, am Sonntag mitteilte. Für den Vorschlag wollen die drei Länder bei der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Montag werben.

Osterurlaubs-Zoff: Der Norden fährt ans Meer – nur die Hamburger nicht

Zur Begründung heißt es, ein Kurzurlaub in Deutschland sei nach den geltenden Regelungen nicht möglich. Doch stoße die Entscheidung der Bundesregierung, unter anderem Mallorca für Urlaubsreisen über Ostern zu öffnen, vor diesem Hintergrund bei vielen Bürgern auf Unverständnis.

Voraussetzung für einen solchen Urlaub im eigenen Land wäre dem Vorschlag zufolge ein negativer Antigen-Test kurz vor der Anreise. „Weitere Bedingungen wie Hygienekonzepte und Kapazitätsbeschränkungen wären auf Landesebene zu treffen“, hieß es. Für die angrenzenden Stadtstaaten Hamburg und Bremen wären „gesonderte Regelungen zu treffen.“

Günther: „Nord- und Ostseeurlaub ist sicherer als Ferien auf Mallorca“

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) erklärte dazu: „Wir sind der Meinung, dass zu Ostern wenigstens Urlaub im eigenen Bundesland möglich sein sollte. Wer beispielsweise von Rostock nach Rügen fährt und mit seiner Familie die Ostertage in einem Ferienhaus verbringt, ist keinen zusätzlichen Ansteckungsgefahren ausgesetzt.“ Zugleich sei das auch ein Signal an die Branche, „dass wir den Tourismus Schritt für Schritt wieder hochfahren wollen.“

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Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sagte: „Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb die Bundesregierung einen Urlaub auf Mallorca für sicherer hält als ein Osterwochenende mit Testpflicht in einer Ferienwohnung an Nord- oder Ostsee.“ Klar sei jedoch, man müsse angesichts bundesweit steigender Infektionszahlen weiter vorsichtig und achtsam sein.

Hamburgs Bürgermeister plädiert dafür, über Ostern nicht zu verreisen

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte, auch über Ostern müsse die Mobilität nach Möglichkeit begrenzt werden. Das gehe aber nicht ohne Verständnis und Unterstützung in der Bevölkerung. „Die Mallorca-Entscheidung der Bundesregierung erweist sich dabei in der Vermittlung als spürbarer Ballast. Mit unserem Vorschlag eröffnen wir in einem eng begrenzten Bereich eine Alternative für einen sicheren Urlaub in der Heimat.“

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Hamburgs Bürgermeister sieht das anders. Peter Tschentscher will sich vor dem Bund-Länder-Treffen am heutigen Montag (14 Uhr) für strenge Regeln einsetzen – und gegen Reisen über die Osterfeiertage. Auch Reisen nach Mallorca oder in andere Länder hält er für problematisch, weil die Rückkehrer neue Infektionen nach Deutschland tragen könnten. „Deswegen bin ich sehr dafür, im Land zu bleiben und ich plädiere auch dafür innerhalb Deutschlands den Reiseverkehr, die Mobilität überhaupt, so gut es geht zu begrenzen.“, sagte er am Sonntag im „Hamburg Journal“. (dpa/mhö)

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