Omikron-Verläufe und neue Corona-Pille: Was jetzt Hoffnung macht
Verschärfte Corona-Maßnahmen sowie eine Variante, die deutlich ansteckender ist und den Impfschutz leichter umgeht. Schöne Bescherung könnte man meinen – doch rund um Weihnachtsfest gibt es auch Dinge, die Hoffnung machen. Besonders eine Studie aus Großbritannien ist dabei ein großer Lichtblick.
Die MOPO hat die Hoffnungs-Macher in düsteren Pandemie-Zeiten pünktlich zum Weihnachtsfest zusammengetragen.
Verschärfte Corona-Maßnahmen sowie eine Variante, die deutlich ansteckender ist und den Impfschutz leichter umgeht. Schöne Bescherung könnte man meinen – doch rund um Weihnachtsfest gibt es auch Dinge, die Hoffnung machen.
Omikron könnte milder verlaufen: Neuesten Erkenntnissen zufolge könnte die neue Corona-Variante für mildere Verläufe sorgen. Neu veröffentlichte Studien aus Großbritannien kommen zu dem Schluss, dass die Wahrscheinlichkeit mit einer Omikron-Infektion im Krankenhaus zu landen, rund 20 bis 25 Prozent geringer ist als mit der Delta-Variante. „Omikron ist also gegenüber Delta etwas abgeschwächt“, kommentierte Virologe Christia Drosten die Ergebnisse.
Ähnliches Befunde hatte es bereits in Südafrika, wo die Variante zuerst nachgewiesen wurde, gegeben. Experten hatten jedoch bislang darauf verwiesen, dass die Altersstruktur der Bevölkerung dort eine andere als in Deutschland sei und die Ergebnisse dementsprechend schwierig übertragbar. Dieser Einschränkung wirken nun die Ergebnisse aus Großbritannien entgegen.
Omikron: Frage nach schweren Verläufen noch ungeklärt
Allerdings ist noch nicht geklärt, inwiefern sich Unterschiede zwischen den Varianten bei schweren Verläufen feststellen lassen. Wichtig: Die Studien sind erste Daten und es bedarf noch weiterer Forschung, um endgültig Gewissheit zu haben. Die Studienautoren schreiben auch, dass trotz des eventuell milderen Verlaufs die hohe Ansteckungsrate von Omikron weiter ein Problem ist. Denn: Mehr Fälle, mehr schwere Verläufe.
Krankenhauslage stabil: Das Klinikpersonal hat durch die vierte Welle viel zu tun – trotzdem bleibt die Lage derzeit stabil und es kommen nicht immer mehr Menschen ins Krankenhaus. Aktuell liegen 228 Menschen in Hamburg mit einer Corona-Erkrankung im Krankenhaus (66 auf Intensivstation). Die Hospitalisierungsrate in Hamburg ist die zweitniedrigste der Republik. Vor drei Wochen waren 217 Menschen im Krankenhaus, 67 davon in intensivmedizinischer Behandlung.
Booster-Turbo zündet: Was haben wir nicht alle über die zum Teil schleppende Impfkampagne geflucht! Doch mittlerweile ist wieder richtig Tempo drin. Pro Sekunde werden in Deutschland circa 12 Menschen geimpft, Millionen holen sich derzeit die Booster-Impfung ab.
29,1 Millionen Menschen sind bereits in Deutschland geboostert, das Ziel 30 Millionen Impfungen bis Weihnachten also zum Greifen nahe. Hamburg mag bislang noch ein wenig hinterhinken bei der Booster-Kampagne (Platz 15), aber durch die Entscheidung der Ständigen Impfkommission (STIKO) die Auffrischungsimpfung nach drei Monaten freizugeben, wird nun auch hier Bewegung reinkommen. Die Nachfrage ist sehr hoch und die Stadt schafft Angebote. Vergangene Woche wurden von allen durchgeführten Impfungen in Hamburg in 85 Prozent der Fälle Booster-Impfungen vergeben.
Nächstes Ziel: 80 Prozent Erstimpfungen
Auf Bundesebene setzen Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auch gleich die nächsten Ziele: Bis zum 7. Januar soll die Erstimpfungs-Quote 80 Prozent betragen (Stand heute 73,7 Prozent), für die Booster-Impfungen stünden außerdem im Januar weitere 30 Millionen Dosen von Moderna und drei Millionen von Biontech zur Verfügung.
Überall gibt es private Impf-Angebote: Nicht nur die Stadt, die normalen Arztpraxen oder Krankenhäuser bieten fleißig Impfungen an – nein, überall in Hamburg gibt es spontane Impfaktionen. So wird zum Beispiel im Jugend- und Kulturzentrum am Stintfang (Neustadt) von Orthopädin Dr. Annette Wittig und ihrem Team geimpft. Oder in Wilhelsmburg, wo Jenny Ohnsorg von den Hamburger Stadtrundfahrten Impfungen im roten Doppeldeckerbus auf dem Stübenplatz organisierte – weitere Aktionen sind geplant. Überall in Hamburg gibt es spontane Impfaktionen und die Resonanz ist sehr gut. Man merkt: Die Hamburger:innen packen gemeinsam an, es soll Hand in Hand durch die Pandemie gehen.
Neue Pille verspricht viel
Die Corona-Pille: Eine neue Pille des Herstellers Pfizer namens Paxlovid macht vor allem Hochrisikopatienten Hoffnung. In den USA wurde sie gerade zugelassen, in der EU läuft der Zulassungsprozess. Paxlovid soll laut Herstellerangaben das Risiko auf eine Krankenhauseinweisung und Todesfälle um 89 Prozent gesenkt werden. Mit der Pille behandelt werden positiv getestete Corona-Patienten ab zwölf Jahren mit milden bis mittleren Symptomen und einem großen Risiko für eine Verschlimmerung der Erkrankung.
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Querdenker bleiben in der klaren Minderheit: Sie mögen jeden Samstag mit Tausenden durch die Innenstadt ziehen, gegen die Corona-Maßnahmen wettern und die Gefährlichkeit des Virus in Zweifel ziehen. Doch trotz mehr als 10.000 Demonstranten zuletzt in Hamburg sind die Querdenker, Corona-Leugner und Maßnahmen-Kritiker klar in der Minderheit. Ein Großteil der Hamburger ist sich der schwierigen Lage bewusst, rund 90 Prozent der Erwachsenen sind geimpft und zuletzt zeigte sich der stumme Gegenprotest mit ganzen 142.284 Impfungen in einer Woche.