Ofen ist aus: Hamburger Traditions-Bäckerei hat endgültig geschlossen
Mehr als 80 Jahre gab es in der Bäckerei-Konditorei Schumann selbstgebackene Brötchen, Kuchen und Torten. Nun steht man in der Paul-Roosen-Straße (St. Pauli) vor verschlossenen Türen, der Laden ist leer und kein Aushang erklärt, weshalb die Hamburger hier zukünftig keine Backwaren mehr bekommen.
Mehr als 80 Jahre gab es in der Bäckerei-Konditorei Schumann selbstgebackene Brötchen, Kuchen und Torten. Nun steht man in der Paul-Roosen-Straße (St. Pauli) vor verschlossenen Türen, der Laden ist leer und kein Aushang erklärt, weshalb die Hamburger hier zukünftig keine Backwaren mehr bekommen.
„Wir hatten schlicht die Schnauze voll. Es war die Summe der Dinge“, erklärt Jörg Schumann, Mitinhaber des Geschäfts gegenüber der MOPO. Probleme mit Angestellten, Umstände mit dem Ordnungsamt, Preissteigerungen für Zutaten und nicht zuletzt für Strom hätten zu dieser Entscheidung geführt. Gemeinsam habe der Familienbetrieb beschlossen, dass man „anderweitig mehr Geld verdienen kann“. Die Bäcker in der dritten Generation sind Eigentümer des Geschäfts und des gesamten Hauses.
Großvater, Sohn und Enkel waren gemeinsam in der Backstube
Mag das Geschäft von außen noch recht überschaubar wirken, verbergen sich in seinem Inneren mehr als 300 Quadratmeter Ladenfläche. Allein 200 Quadratmeter davon nimmt eine Werkhalle im hinteren Teil ein. Hier arbeiteten jahrelang die Männer der Familie Schumann Hand in Hand. Gründer Bodo (85), Sohn Jörg (55) und Enkel Rico (25) sind alle drei gelernte Bäcker. Dennoch kamen sie gemeinsam zu dem Entschluss, dass der Kosten- Nutzen-Faktor einfach nicht mehr gegeben war. „Wir hätten schon weitermachen können, aber der Aufwand wurde uns einfach zu groß“, resümiert Jörg Schumann.
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Die Familie sitzt nun zusammen und beratschlagt, was genau mit dem Geschäft passieren soll. Dabei wird nichts übereilt, denn die Familie selbst wohnt direkt über der Bäckerei. „Hier kommt nur was rein, was wir alle gut finden. Es muss vor allem in die Straße passen, nicht noch ein Kiosk oder Dönerladen sein. Und nicht so viel Lärm wäre auch ganz gut“, sagt Jörg Schumann. „Eine besonders üppige Miete soll dabei nicht im Vordergrund stehen, eher eine gute Nachbarschaft“, sagt er. Den Bäckern der Familie Schumann sind gute Ideen und Angebote herzlich willkommen.