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Fahrgäste lösen Tickets am Fahrkarten-Automaten des HVV in Hamburg.
  • Fahrgäste lösen Tickets am Fahrkarten-Automaten des HVV in Hamburg.
  • Foto: IMAGO / Hanno Bode

ÖPNV-Vergleich: Hamburg ist Negativ-Spitzenreiter

Erst kürzlich hat der HVV angekündigt, zum Jahreswechsel erneut die Ticketpreise zu erhöhen. Ein ADAC-Preisvergleich des Öffentlichen Nahverkehrs in 21 deutschen Großstädten zeigt jetzt zusätzlich: Die Kosten für ein Monatsticket in der Hansestadt sind bundesweit sogar trauriger Spitzenreiter. Der HVV dementiert dieses Ergebnis vehement – es handele sich nicht um einen seriösen Preisvergleich.

Laut eigener Aussage hat der ADAC für den aktuellen Ticketpreisvergleich die Tarifsysteme von deutschen Städten mit mehr als 300.000 Einwohnern überprüft, in denen sowohl Busse als auch Bahnen fahren.

HVV in Hamburg: Monatskarten besonders teuer

Besonders tief müssen Pendlerinnen und Pendler in Hamburg demnach für Monatstickets in die Tasche greifen, für die der HVV bis zu 112,80 Euro verlangt. In München sind es hingegen nur 57 Euro – das entspricht einer Differenz von beinahe 100 Prozent. Auch bei den Wochenkarten sieht es demnach nicht besser aus: Während der Durchschnittspreis bei 27,15 Euro liegt, zahlen Fahrgäste in Hamburg 29,60 Euro. Auch hier steht München besser da, wo eine Wochenfahrkarte nur 17,80 Euro kostet.

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Positiv hebt der ADAC hervor, dass in Hamburg die Fahrradmitnahme im Öffentlichen Nahverkehr kostenlos ist. In der Kategorie „Einzelfahrschein“ gebe es in der Hansestadt mit 2,40 Euro die günstigsten Tickets – in München kosten sie ein Euro mehr. Davon ausgenommen stehen noch einmal die Kurzstrecken-Preise, die in der Hansestadt bei 1,80 Euro und in München bei 1,70 Euro liegen.

ADAC Preisvergleich im ÖPNV: HVV dementiert Ergebnis

Beim HVV ärgert man sich über diese Preisvergleiche: „Der ADAC-Preisvergleich basiert auf willkürlich ausgewählten Fahrkartenarten“, sagt Sprecher Rainer Vohl der MOPO. „Es gibt im HVV nicht das eine Monatsticket, sondern viele Produkte, die den unterschiedlichen Bedürfnissen unserer Fahrgäste Rechnung tragen.“


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Was heißt das? „Die Preise beginnen bei 42,50 Euro für die Teilzeit-Monatskarte 3 Zonen, mit Sozialrabatt reduziert sich der Preis sogar auf 22,60 Euro“, konkretisiert Vohl. Vor allem der Vergleich mit München sei nicht nachvollziehbar.

HVV in Hamburg: Ticketpreise steigen 2022 wieder

„Der ADAC hat im HVV die Vollzeit-Monatskarte AB ausgewählt. Diese berechtigt zu Fahrten, die teils weit über das Hamburger Stadtgebiet hinausreichen, beispielsweise von Pinneberg bis Reinbek oder von Ahrensburg bis Neu Wulmstorf. Für den Münchener Verkehrsverbund wählte man das günstigste verfügbare Angebot mit deutlich kleinerem Geltungsbereich“, erklärt der HVV-Sprecher. Im Allgemeinen sei ein seriöser Preisvergleich zwischen den unterschiedlichen Verkehrsverbünden überhaupt nicht möglich.

Zum Jahreswechsel steigen im HVV wie auch bei vielen anderen Nahverkehrsanbietern noch einmal die Ticketpreise. Insgesamt werden die Fahrkarten in Hamburg um 1,3 Prozent teurer. Der Preisaufschlag wäre sogar noch erheblich höher ausgefallen, wenn der HVV nicht Millionen aus der Stadtkasse erhalten würde. Im Großraum Nürnberg (VGN) steigen die Tarife sogar um 5,5 Prozent – das ist allerdings die erste Erhöhung seit drei Jahren.

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