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Umweltverbände kritisieren die Elbvertiefung als unnötig und umweltschädlich.
  • Umweltverbände kritisieren die Elbvertiefung als unnötig und umweltschädlich.
  • Foto: picture alliance/dpa | Axel Heimken

„Ökosystem verraten“: Elbvertiefung freigegeben – scharfe Kritik

Die Elbe ist nach der jüngsten Vertiefung der Fahrrinne vollständig für die neuen Tiefgänge frei. Nach einer ersten Freigabestufe im vorigen Mai gab es am Montag grünes Licht auch für die zweite Freigabestufe, wie die Hamburger Wirtschaftsbehörde mitteilte. Deutliche Kritik kam von Umweltverbänden.

„Damit ist nun das Vorhabenziel, 13,5 Meter tiefgehenden Containerschiffen eine tideunabhängige Erreichbarkeit des Hamburger Hafens zu ermöglichen, erreicht“, jubelt die Behörde. „Tideabhängig sind auch größere Tiefgänge möglich.“ Ein- und auslaufende Schiffe können damit jetzt im Vergleich zum Zustand vorher je nach Tide 1,00 bis 1,90 Meter mehr Tiefgang haben.

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Wirtschaftssenator Michael Westhagemann sprach von einem „Meilenstein“ für den Schiffsverkehr. „Für Deutschlands größten Hafen bedeutet das bessere Anlaufbedingungen, die den Reedereien ermöglichen, mehr Ladung nach Hamburg zu bringen.“ Der Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Hans-Heinrich Witte, hob hervor, die Freigabe der Elbe für größere Tiefgänge bieten neben dem ökonomischen auch einen ökologischen Mehrwert. „Denn mehr Tiefe bedeutet eine bessere Auslastung der Schiffe und führt damit zu weniger Emissionen pro transportierter Tonne.“

Umweltverbände kritisieren die jüngste Vertiefung der Fahrrinne als unnötig und umweltschädlich. „Fest steht, dass lediglich 1,8 Prozent aller Seeschiffe, die den Hafen seit der Freigabe Anfang Mai angelaufen haben, wirklich auf die neue Tiefe angewiesen waren“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Verbände BUND, Nabu und WWF. Die weiter nötigen Baggerarbeiten würden zusätzlich fortlaufend das Ökosystem der Elbe beschädigen.

Umweltverbände üben scharfe Kritik an Elbvertiefung

Zudem sei die Tiefe aufgrund der andauernden Verschlickung faktisch nicht vollständig nutzbar, heißt es weiter. „Das Ökosystem Elbe wurde für die Vertiefung verraten und verkauft.“


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Der rund 130 Kilometer lange Abschnitt der Elbe zwischen Hamburg und der Nordsee zählt zu den wichtigsten Wasserstraßen Deutschlands. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Fluss dort sechsmal den Anforderungen der Schifffahrt angepasst, zuletzt 1999. Diesmal wurde er so ausgebaggert, dass auf ihm Schiffe mit einem Tiefgang von 13,50 Meter unabhängig von Ebbe und Flut fahren können. Tideabhängig soll die Elbe für Schiffe mit einem Tiefgang von maximal 14,50 Metern passierbar sein. (dpa)

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