Weltpremiere in Hamburg: So ein Haus hat’s noch nie gegeben
Hier steht bald eine Weltneuheit: Ein neuer Wohnkomplex in der HafenCity soll zeigen, wie die Bauwende gelingen kann. Höchste Zeit, denn fast 40 Prozent der CO2-Emissionen gehen auf den Gebäudesektor zurück. Um die Klimaziele zu erreichen, muss sich auch beim Bauen einiges ändern. Im Quartier Elbbrücken geschieht das bereits – mit Mietwohnungen am Wasser. Eigentumswohnungen? Fehlanzeige.
182 neue Mietwohnungen in unterschiedlichen Größen, jede mit einem Außenbereich und 40 Prozent der Wohnungen werden von der Stadt gefördert: Am Mittwoch wurde der Gewinner eines Architekturwettbewerbs in der HafenCity bekannt gegeben. Jetzt ist also klar, was auf dem rund 22.500 Quadratmeter großen Baufeld 108 in der östlichen HafenCity entstehen soll.
Hier steht bald eine Weltneuheit: Ein neuer Wohnkomplex in der HafenCity soll zeigen, wie die Bauwende gelingen kann. Höchste Zeit, denn fast 40 Prozent der CO2-Emissionen gehen auf den Gebäudesektor zurück. Um die Klimaziele zu erreichen, muss sich auch beim Bauen einiges ändern. Im Quartier Elbbrücken geschieht das bereits – mit Mietwohnungen am Wasser. Eigentumswohnungen? Fehlanzeige.
182 neue Mietwohnungen in unterschiedlichen Größen, jede mit einem Außenbereich und 40 Prozent der Wohnungen werden von der Stadt gefördert: Am Mittwoch wurde der Gewinner eines Architekturwettbewerbs in der HafenCity bekannt gegeben. Jetzt ist also klar, was auf dem rund 22.500 Quadratmeter großen Baufeld 108 in der östlichen HafenCity entstehen soll.
Wohnen in der HafenCity: Pilotprojekt mit „Luft-Beton”
Geplant ist ein Komplex mit sieben Stockwerken und einem 13-geschossigen Hochhaus des Berliner Büros „Kim Nalleweg Architekten“. Der gesamte Komplex soll in nachhaltiger und ressourcenschonender Bauweise entstehen. Das Besondere ist der Baustoff: Im sogenannten Gradientenbeton sind wie bei einer Luftschokolade Hohlräume platziert. So braucht man weniger Beton, der die knapper werdenden Ressourcen Sand und Kies verbraucht. Bisher wurde dieser „Luft-Beton“ erst in kleineren Maßstäben verbaut. Nun wird das HafenCity-Gebäude in dieser Größe weltweit ein Pilotprojekt.

Auch das Prinzip des Urban Minings soll hier zum Einsatz kommen: Dabei dient die Stadt selbst als Miene für Baustoffe. Das bedeutet, Baustoffe, die beim Abriss anderer Hamburger Bauten anfallen, werden recycelt. Auf diese Weise werden auch lange Transportwege vermieden. Ob und wie genau sich das umsetzen lässt, wird nun geprüft.
Umweltschonendes Bauen: Thema wird zum Trend
Nachhaltigkeit wird in der Baubranche immer mehr Thema, erläutert die Architektin Kyung-Ae Kim im Gespräch mit der MOPO. An der Technischen Universität in München forscht sie deshalb daran, wie Nachhaltigkeit bereits im Planprozess berücksichtig werden kann. Im Fall des neuen HafenCity-Komplexes etwa über ein sogenanntes Rückbaukonzept und modulare Bauweise, die es später einfacher macht, das Gebäude zurückzubauen und die Module in neuen Bauten wiederzuverwenden. So soll letztlich auf Dauer ein nachhaltiger Zyklus entstehen.
Im Öko-Haus sind keine Eigentumswohnungen geplant
Und auch sozial soll das Wohnen in dem Objekt nachhaltig sein. Es sind keine Eigentumswohnungen geplant und mit 40 Prozent sollen mehr Wohnungen – als rechtlich nach dem Hamburger Drittelmix vorgeschrieben – öffentlich gefördert werden. Zusätzlich sind eine Kita sowie Räume für Gewerbe und Gastronomie mit Blick auf den Baakenhafen vorgesehen. Dazu gibt es noch einen grünen Innenhof und eine für alle zugängliche und begrünte Dachterrasse mit Photovoltaikanlagen.

Eine Summe im mittleren zweistelligen Millionenbereich wird der Bau voraussichtlich kosten. Doch bis die ersten Hamburger einziehen können, dauert es noch. Erst 2025 soll das Gebäude fertig werden.