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  • Bereits geimpft: Staatsrätin Petra Lotzkat
  • Foto: Senatskanzlei/Daniel Reinhardt

Obwohl sie noch nicht dran war: Hamburger Staatsrätin schon vor Wochen geimpft

Beim DRK schwelt es, weil sich Mitglieder der Chefetage an nicht verbrauchten Impfdosen bedient haben, ein ähnlicher Fall sorgte zuletzt in der Führungsetage der Hamburger Feuerwehr für einigen Unmut. Jetzt kommt raus: Auch in der Hamburger Spitzenpolitik ist das rare Vakzin bereits verimpft worden. Das bestätigte der Senat auf MOPO-Nachfrage.

Konkret geht es um die Staatsrätin Petra Lotzkat aus der Gesundheitsbehörde von Senatorin Melanie Leonhard (SPD). Geimpft wurde Lotzkat bereits am 28. Dezember, wie es in der Senatsantwort auf die MOPO-Anfrage heißt – und zwar gemeinsam mit fünf Mitgliedern des Corona-Krisenstabs der Stadt.

Hamburger Senat: „Impfstoff-Transport nicht möglich“

Die Erklärung von Senatsseite für die Immunisierungen außerhalb der offiziellen Impf-Reihenfolge: „Am zweiten Tag der Impfungen in Hamburg kam es erstmals dazu, dass nach Durchführung aller Impfungen am Nachmittag in einer Pflegeeinrichtung eine Restmenge von sechs Dosen übrig war.“ 

Nachdem alle Optionen für eine anderweitige Nutzung („auch in anderen, nahegelegenen Pflegeeinrichtungen“) geprüft worden sei, habe festgestanden, dass man den Stoff dort nicht verwerten könne. Ein Transport sei nicht möglich gewesen. 30 Minuten seien noch Zeit gewesen, um die Impfdosen zu verabreichen. 

Inzwischen gehen Reste direkt ans Impfzentrum Hamburg

Die Lösung der Verantwortlichen: Das Vakzin wurde Mitgliedern des Krisen- und Coronastabs der Sozialbehörde angeboten – denn diese hätten innerhalb von 30 Minuten vor Ort sein können. 

Insbesondere in den ersten Tagen der Impfungen in Hamburg sei es mehrfach dazu gekommen,„dass geringe Restmengen kurzfristig vergeben werden mussten“, weil die Alternative gewesen wäre, den Impfstoff zu vernichten. Die oberste Prämisse sei aber, dass genau das nicht passiere, rechtfertigt der Senat den Vorgang.

Hamburg: Nach jetziger Regelung wäre Staatsrätin nicht geimpft worden

Nach den ersten Erfahrungen sei nun aber ein Verfahren für die Verwendung restlicher Impfdosen festgelegt worden – und nach der neuen Regelung wäre Lotzkat gar nicht erst zum Zug gekommen. „Mit Eröffnung des Impfzentrums am 5. Januar 2021 wird übrig gebliebener Impfstoff ins Impfzentrum gebracht, um dort gemäß der Priorisierung genutzt werden zu können.“

Das sei vor der Eröffnung des Zentrums an den Messehallen nicht möglich gewesen. Fälle wie den von Staatsrätin Lotzkat werde es künftig nicht mehr geben.

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Die zweite Impfdosis wurde der Staatsrätin und den fünf anderen Mitgliedern des Krisenstabs inzwischen ebenfalls verabreicht.

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