• Der Kältebus der Alimaus fährt nicht nur Menschen in das Winternotprogramm, die Helfer verteilen auch Sachspenden und Tee.
  • Foto: Schimkus

Obdachlosen-Helfer zerstritten: Ärger über „Berufschristen“: Was wird aus dem Kältebus?

Altona-Altstadt –

Die Rückkehr der katholischen Obdachlosen-Unterkunft Alimaus zu ihren frommen Wurzeln sorgt weiterhin für Unfrieden unter vielen Ehrenamtlichen. Jetzt steht sogar eine Abwanderung des Kältebusses von der Alimaus zum „Cafée mit Herz“ im Raum. Aber das ist nicht so einfach möglich.

Während viele der älteren Ehrenamtlichen sich freuen, dass wie früher eine Ordensschwester die Leitung der Tagesstätte am Nobistor übernehmen soll, sind viele jüngere skeptisch. Besonders empört über den Umgang des Alimaus-Trägervereins mit der bisherigen Leiterin Christiane Hartkopf ist das Freiwilligen-Team des Kältebusses, das nachts Obdachlose auf den Straßen versorgt. Viele der Ehrenamtler wollen ihr Engagement nicht in den Dienst von „Berufschristen“ stellen. 

Obdachlosen-Helfer zerstritten: Verlässt der Kältebus die Alimaus?

Die nicht-kirchliche Obdachloseneinrichtung „Cafée mit Herz“ in der Seewartenstraße (St. Pauli) würde Team und Bus mit Kusshand nehmen: „Wir haben angeboten, sie zu übernehmen und würden sie herzlich willkommen heißen“ so Geschäftsführer Jan Marquardt zur MOPO: „Wir könnten sie relativ unkompliziert unter unserem Dach integrieren.“ Das gelte auch für das Gesundheitsmobil, das ebenfalls zur Alimaus gehört.

„Cafée mit Herz“ würde Kältebus übernehmen

Wandert der Kältebus zum „Cafée mit Herz“? Christiane Hartkopf, Noch-Leiterin der Alimaus und Initiatorin des Projektes, äußert sich auf MOPO-Anfrage zurückhaltend: „Unser Fokus liegt jetzt erst einmal darauf, in diesem Winter für die Obdachlosen da zu sein. Bisher ist kein Helfer abgesprungen. Wie es danach weitergeht, werden wir sehen.“

Alimaus: Streit unter Obdachlosen-Helfern

Eine Loslösung von der Alimaus ist für Gesundheitsmobil und Kältebus nicht so einfach möglich, wie Hartkopf erklärt: „Die Fahrzeuge gehören dem St. Ansgar Hilfsverein, ebenso die zweckgebundenen Spenden.“ Der Hilfsverein ist Träger der Alimaus.

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Priester Kuno Kohn, neuer Vorsitzender des Alimaus-Trägervereins.

Foto:

Quandt

Priester Kuno Kohn, neuer Vorsitzender des Hilfsvereins, erklärt, dass eine Abwanderung des Kältebusses „derzeit nicht zur Debatte“ stehe: „Dr. Greve wird im Namen des Hilfsvereins St. Ansgar den Einsatz des Kältebusses bis zum Ende der Winterzeit koordinieren.“ Rechtsanwalt Kai Greve war bis vor kurzem Vorstandsmitglied.

Alimaus in Hamburg: Nonne soll Leiterin werden

Die Leitung der Alimaus soll ab März Ordensschwester Klarissa Watermann vom Orden der Dominikanerinnen von Bethanien übernehmen. „Sie war Seelsorgerin im Frauengefängnis, hat Bahnhofsmissionen geleitet, das ist eine erfahrene Frau“, so Kuno Kohn zur MOPO. 

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