Nirgendwo in Deutschland fallen so viele Fahrschüler durch wie in Hamburg (Symbolbild).

Nirgendwo in Deutschland fallen so viele Fahrschüler durch wie in Hamburg (Symbolbild). Foto: picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose

Nirgendwo so teuer wie in Hamburg: So könnte der Führerschein günstiger werden

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Wer in Hamburg seinen Führerschein machen will, muss inzwischen mit durchschnittlich 3500 Euro Kosten rechnen – oder mehr! Das soll sich künftig ändern, aber trotz großer Einigkeit von Bund und Ländern ist noch kein Termin für die praktische Umsetzung absehbar.

Ziel sei es, die vorgelegten Eckpunkte zur Kostenreduzierung bis zur Frühjahreskonferenz der Verkehrsminister zu finalisieren und dann in das Gesetzgebungsverfahren zu kommen, sagte Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) nach der zweitägigen Konferenz mit seinen Länderkollegen im niederbayerischen Straubing. „Da kann man sicherlich heute nicht einen festen Zeitpunkt nennen und auch keine genaue Summe.“

Arbeitsgruppe soll Ergebnisse bis Ende März vorlegen

Die nächste Verkehrsministerkonferenz findet am 25. und 26. März 2026 in Lindau am Bodensee statt – eine noch zu bildende Arbeitsgruppe soll bis dahin Ergebnisse vorlegen. Mitte Oktober hatte Schnieder Eckpunkte zur Novelle des Führerscheins vorgelegt. Diese zielt auf Vereinfachungen und mehr digitale Lösungen ab.


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So soll etwa der Katalog von 1169 Fragen für die theoretische Prüfung um ein Drittel reduziert werden. Die Pflicht zu Präsenzunterricht in Fahrschulen soll entfallen und Wissen auch nur über digitale Wege wie Apps vermittelt werden können. 

In der praktischen Ausbildung sollen öfter Fahrsimulatoren eingesetzt werden können, statt direkt auf der Straße zu fahren. Vorgesehen sind auch weniger verpflichtende Sonderfahrten wie etwa nachts oder auf Autobahnen. In der praktischen Prüfung soll die Fahrzeit auf 25 Minuten verkürzt werden. Üblich ist für Pkw-Führerscheine derzeit eine Prüfungsdauer von 55 Minuten.

Führerschein ist in Hamburg am teuersten

Schnieder erklärte erneut, dass es trotz aller Reformabsichten keine Abstriche bei der Sicherheit geben dürfe und werde. Sobald das Gesetz dann in Kraft trete, könnten auch die Möglichkeiten zur Kostensenkung genutzt werden. Laut Bundesverkehrsministerium werden für einen Pkw-Führerschein der Klasse B in Deutschland derzeit im Schnitt rund 3400 Euro fällig.

In Hamburg ist der Führerschein sogar durchschnittlich noch teurer. Das hängt unter anderem mit der höheren Durchfallquote in der praktischen Fahrprüfung zusammen. Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) unterstützt deshalb wie seine restlichen Verkehrsministerkollegen das Vorhaben, die Kosten zu senken. „Unser Ziel ist es, die Fahrausbildung günstiger, weniger bürokratisch und schneller zu machen“, sagte er am Donnerstag. „Denn der Führerschein ist eine wichtige Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und für eine Vielzahl von Berufen.“ (dpa/aba)

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