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Transport von Rotorblättern durch Hamburg
  • Nächtlicher Transport: Hier rollen die Rotorblätter des neuen Windrads durch Hamburg.
  • Foto: dpa

Neues Windrad: Hier rollt ein Schwertransport durch Hamburg

Auf dem Gelände eines Hamburger Klärwerks soll ein neues Windrad saubere Energie produzieren. Bevor es so weit ist, müssen mehrere Schwerlasttransporter über die Autobahn rollen. Die angelieferten Teile sollen zu einer 180 Meter hohen Anlage zusammengebaut werden.

Mit drei Schwerlasttransportern sind in der Nacht zum Samstag große Teile einer neuen Windkraftanlage nach Hamburg-Waltershof gebracht worden. Die beiden fast 60 Meter langen Rotorblätter und das obere Teil des Stahlrohrturms sollen mit weiteren Elementen zu einer 180 Meter hohen Anlage auf dem Gelände des Klärwerks Dradenau zusammengebaut werden. Ein drittes Rotorblatt wird am Montag erwartet.

Unfallgefahr: Transporte von Großteilen dieser Art sind kompliziert

Transporte dieser Art sind aufgrund der Überlänge kompliziert. Im September war ein Transporter auf der Autobahn 24 (Berlin-Hamburg) bei Schwarzenbek/Grande (Kreis Herzogtum Lauenburg) verunglückt und hatte den Verkehr über Stunden blockiert. Auch die Lagerung der riesigen Teile und des Baukrans auf dem Klärwerksgelände sei eine Herausforderung, sagte eine Sprecherin des städtischen Versorgers Hamburg Wasser.

Das neue Windrad soll nach Angaben des Klärwerkbetreibers eine Leistung von 3,6 Megawatt haben und 9000 Megawattstunden Strom pro Jahr liefern. Die Investition beläuft sich auf rund sechs Millionen Euro. Auf dem Klärwerksgelände stehen bereits zwei Windräder mit einer geringeren Leistung von jeweils 2,5 Megawatt. Die Planungen für die neue Anlage begannen nach Senatsangaben im Herbst 2019. Im Dezember 2022 erfolgte die Baugenehmigung.

In Hamburg gibt es bisher 67 Windräder zur Produktion von Strom

In der Hansestadt stehen bislang 67 Windkraftanlagen mit einer Leistung von zusammen 121,9 Megawatt. Im Jahr 2021 wurden laut Senat 210.000 Megawattstunden Strom aus Wind erzeugt. Zum Vergleich: Das Mitte 2021 stillgelegte Kohlekraftwerk Moorburg hatte eine Leistung von mehr als 1600 Megawatt. Es konnte rund elf Millionen Megawattstunden Strom im Jahr produzieren und damit fast den gesamten Strombedarf Hamburgs abdecken. Wollte man das Kohlekraftwerk allein durch Windkraft ersetzen, müssten rechnerisch mehr als 1200 Windräder errichtet werden, alle so groß wie das, was nun auf der Halbinsel Dradenau gebaut wird.

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Insgesamt gibt es nach Branchenangaben in Deutschland mehr als 28.000 Windräder an Land mit einer Gesamtleistung von rund 58.000 Megawatt. Ziel der Bundesregierung ist eine installierte Leistung von 115.000 Megawatt bis 2030. (dpa)

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