• Baukosten sind in Hamburg so hoch wie noch nie.
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Neues Gutachten: Preise explodieren: Bauen in Hamburg ist so teuer wie nie

Was kostet der Wohnungsbau in Hamburg? Kurz gesagt: so viel wie noch nie. Besonders die explodierenden Preise für Baugrundstücke treiben die Kosten für neue Wohnungen steil nach oben. Anfang 2020 kostete die Schaffung von einem Quadratmeter Wohnraum in Hamburg erstmals mehr als 4000 Euro – und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht.

Durch die coronabedingte Mehrwertsteuersenkung sanken die Baukosten im Verlauf des Jahres 2020 leicht, sodass sich für Hamburg am Ende ein Durchschnittspreis von 3987 Euro pro Quadratmeter Neubauwohnfläche ergab. Davon entfielen 853,80 Euro auf den Kaufpreis für das Grundstück und 3133 Euro auf die Herstellungskosten. 

Neues Gutachten: Bauen in Hamburg so teuer wie nie

Das Gutachten hat die Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (ARGE) in Kiel im Auftrag der Stadtentwicklungsbehörde Hamburg angefertigt. Bereits 2016 sahen sich die Kieler Experten die Hamburger Preisentwicklung an. Im Vergleich zu damals sind die sogenannten „Gestehungskosten“ für den Bau eines Quadratmeters Wohnfläche um etwa 17,6 Prozent gestiegen. Unter dem seltsamen Begriff fassen Profis die Herstellungskosten eines Wohnhauses plus die Grundstückskosten zusammen.

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Hamburg: Grundstückspreise steigen extrem

Auffällig: Die Kosten sind nicht gleichmäßig gestiegen – es sind speziell die Grundstückspreise, die durch die Decke gehen. Baugrund ist inzwischen fast ein Drittel (28,6 Prozent) teurer als noch 2016. Die Baukosten sind im Vergleich dazu fast moderat gestiegen, um knapp 15 Prozent, dazu zählen Löhne und Baumaterialien. Zum Vergleich: Die allgemeine Lebenshaltung verteuerte sich im selben Zeitraum nur um 5,5 Prozent.

Prognose: Bauen in Hamburg bleibt teuer

Die Aussichten machen jede Hoffnung auf billigeren Wohnungsbau zunichte: Für 2021 prognostiziert die ARGE einen Anstieg der mittleren Herstellungskosten auf 3265 Euro pro Quadratmeter. Für die Grundstückskosten sagt sie eine Steigerung auf 923 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche voraus. Insgesamt würden die Durchschnittskosten damit auf die Rekordhöhe von 4188 Euro wachsen.

Dietmar Walberg, Geschäftsführer der ARGE warnt: „Der Spielraum für weitere qualitative Anforderungsverschärfungen ist, nach unserer Einschätzung, faktisch vollständig ausgeschöpft.“ Sprich: Die Politik soll dem Wohnungsbau bitte keine weiteren teuren Ideen wie Schallschutz und Stellflächen aufbürden.

Wohnungsbau in Hamburg: Das sagt die CDU

In das selbe Horn stößt auch Anke Frieling, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion: „Die Regierungskoalition hat alle Bauträger in unserer Stadt durch immer neue Auflagen systematisch in eine Aufwärts-Kostenspirale getrieben. Damit muss endlich Schluss sein.“

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Dorothee Stapelfeldt (SPD), Senatorin für Stadtentwicklung 

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Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) weist die Kritik zurück: „Wir haben unsere Wohnraumförderung bereits so an die aktuellen Prognosen angepasst, dass das Bauen von Wohnungen mit Sozialbindung für Investoren gut auskömmlich bleibt.“

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