Weniger Autos, mehr Räder: So soll der neue Hauptbahnhof werden
Alles neu, alles anders, alles besser: So soll der neue Hauptbahnhof werden. Denn der platzt schließlich aus allen Nähten – und es dürfte wohl kaum jemanden geben, der sich in und um ihn herum so richtig wohlfühlt. Die konkreten Planungen schreiten nun immer weiter voran.
Interessierte Bürger und Planer haben sich gestern Abend im Museum für Kunst und Gewerbe direkt neben dem Hauptbahnhof eingefunden. Sie wollen beratschlagen, in was für eine Umgebung sich der neue Hauptbahnhof eingliedern soll. Es ist bereits das zweite Treffen, bei dem Bürgerinnen und Bürger ihre Wünsche und kritischen Rückmeldungen anbringen können.
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Alles neu, alles anders, alles besser: So soll der neue Hauptbahnhof werden. Denn der platzt schließlich aus allen Nähten – und es dürfte wohl kaum jemanden geben, der sich in und um ihn herum so richtig wohlfühlt. Die konkreten Planungen schreiten nun immer weiter voran.
Interessierte Bürger und Planer haben sich gestern Abend im Museum für Kunst und Gewerbe direkt neben dem Hauptbahnhof eingefunden. Sie wollen beratschlagen, in was für eine Umgebung sich der neue Hauptbahnhof eingliedern soll. Es ist bereits das zweite Treffen, bei dem Bürgerinnen und Bürger ihre Wünsche und kritischen Rückmeldungen anbringen können.
Neuer Hauptbahnhof wird fleißig diskutiert
Im vergangenen Dezember wurde der Siegerentwurf des Hamburger Architektenbüros bof und der Berliner Landschaftsplaner hutterreimann vorgestellt. Seitdem läuft auch die Erstellung des Rahmenplans für das Großprojekt. Im Dezember soll der fertig sein. Der Rahmenplan selbst gibt vereinfacht gesagt vor, wie das Gesamtkonzept rund um den erweiterten Bahnhof aussehen soll – also wie Verkehrswege, Plätze und so weiter grundsätzlich gestaltet werden.
Auf den ersten Entwurf des Rahmenplans gab es zahlreiche Rückmeldungen, sodass die Planer jetzt noch einmal eine überarbeitete Fassung vorgelegt haben. Gestern Abend stellten sie den neuen Entwurf vor, der dann auch direkt wieder zur Diskussion gestellt wurde.
„Es gab sehr viele Anregungen, die wir versucht haben größtenteils umzusetzen“, so Ole Flemming von bof. So wurde der geplante Parkplatz im Norden des Bahnhofs noch einmal verkleinert, insgesamt gibt es noch 135 Stellplätze. Gestrichen wurden die Mobility-Hub-Pläne vor dem Museum für Kunst und Gewerbe, wo Mietautos oder Taxis hätten stehen können. Der Platz kann jetzt vom Hauptbahnhof ausgehend über die gesamte Fläche gezogen werden, auch wenn dort weiterhin eine Fahrbahn kreuzt, die aber später nur noch von Bussen und Fahrrädern frequentiert werden soll.
Unterirdisches Fahrrradparkhaus geplant
Neu dazugekommen ist ein zweites Fahrradparkhaus, das unterirdisch beim Steintorplatz entstehen soll. Zusätzlich sollen auch dezentral rund um den Bahnhof herum zahlreiche Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen werden.
Allgemein sollen wenige, aber dafür große Grünflächen rund um den Bahnhof entstehen, die zum Verweilen einladen – anders als das bislang stressige Umfeld des Hauptbahnhofs. Gar von „Ruhe im Trubel“ sprechen die Verantwortlichen.
Hamburger Hauptbahnhof platzt aus allen Nähten
Der Hamburger Hauptbahnhof wird täglich von über 500.000 Menschen frequentiert und ist seit Jahren heillos überlastet. Die Neuplanungen sehen unter anderem vor, dass eine Südhalle mit Glasdach entstehen soll, die quer an die jetzige südliche Fassade des Bahnhofs in Richtung Hühnerposten anschließt und so eine Passage zwischen Innenstadt und St. Georg überdacht.
Außerdem soll eine kleinere Nord-Süd-Passage entstehen, durch die Reisende leichter von Norden des Bahnhofs in den südlichen Bereich kommen sollen. Das mehreckige Hochhaus an der südöstlichen Ecke des Bahnhofs („Keksdose genannt“) wird abgerissen. Und es soll einen neuen Eingang im Norden Richtung Binnenalster und Kunsthalle geben, dann kann der Bahnhof von allen vier Seiten aus betreten werden.
Unklar ist derweil noch, wie die Wege am Gleisfeld Süd verlaufen sollen. Es gibt zwei Varianten, entweder über eine Brücke oder am Gleisfeld vorbei. (fkm)