Neue Zahlen zeigen: So schlecht ist die Stimmung auf Hamburgs Straßen
Die Stimmung auf Hamburgs Straßen ist gereizt: Laut einer Umfrage des Automobilclubs ADAC „Mobil in der Stadt“ sind die Verkehrsteilnehmer in der Stadt extrem unzufrieden und frustriert, egal ob sie mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind. Die Gründe für die Verbitterung sind vielschichtig. Immerhin: Ein Bereich schnitt zufriedenstellend ab.
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Die Stimmung auf Hamburgs Straßen ist gereizt: Laut einer Umfrage des Automobilclubs ADAC „Mobil in der Stadt“ sind die Verkehrsteilnehmer in der Stadt extrem unzufrieden und frustriert, egal ob sie mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind. Die Gründe für die Verbitterung sind vielschichtig. Immerhin: Ein Bereich schnitt zufriedenstellend ab.
Besonders schlecht ist die Laune demnach bei den Autofahrern: Im Zufriedenheits-Ranking belegt Hamburg im Vergleich zu anderen deutschen Städten gerade einmal Platz 13 von 15. Nur die Autofahrer in Köln und Stuttgart sind noch unzufriedener.
Umfrage: Das bemängeln Hamburgs Autofahrer am meisten
Besonders schlecht beurteilen die Befragten die Parkgebühren in der Innenstadt – 66 Prozent empfinden sie als zu hoch. Das könnte auch an den Bewohnerparkzonen liegen, die Hamburg seit 2015 ausweist. Nur noch Anwohner dürfen dort unbegrenzt stehen, alle anderen haben eine Höchstparkdauer von drei Stunden und zahlen drei Euro pro Stunde. Allerdings: In ihrem eigenen Wohnumfeld bewerteten Autofahrer die Parkkosten als positiv – also wenn sie selbst Anwohner sind. Ein Ausweis kostet 65 Euro im Jahr.
57 Prozent sind genervt vom Baustellenmanagement in Hamburg, 56 Prozent bemängeln die fehlenden Parkplätze in der Innenstadt. In der gesamten Stadt sind 2023 fast 800 Parkplätze aufgrund von Straßenumbauarbeiten weggefallen, 936 weitere sollen dieses Jahr verschwinden. Gute Noten gab es wiederum für die Beschilderung an den Straßen.
ADAC-Umfrage: Das bemängeln Hamburgs Radfahrer
Ein bisschen besser, aber immer noch ziemlich schlecht sieht die Stimmung bei den Radfahrern aus: Hier belegt Hamburg Platz 10 von 15. Als besonders negativ bewerten demnach 51 Prozent das Verhalten von E-Scooter-Fahrern, 32 Prozent das Verhalten anderer Radfahrer.
31 Prozent fühlen sich allgemein nicht sicher und haben Angst vor Unfällen. Nicht unbegründet: Allein im vergangenen Jahr starben neun Radfahrer auf Hamburgs Straßen, fünf bei den berüchtigten Abbiegeunfällen. Die Verkehrsbehörde will deshalb dort, wo es geht, Rad- und Autofahrer durch physische Barrieren voneinander trennen (Protected Bikelane). Ein Beispiel befindet sich am Dammtordamm in der Neustadt.
Der von der Behörde vorangetriebene Ausbau der Radwege scheint sich aber auszuzahlen: Die Direktheit der Wege bewerteten 42 Prozent der Befragten als positiv, genauso wie die Wartezeit an Ampeln. An der Kreuzung Kaiser-Friedrich-Ufer/Bundesstraße in Eimsbüttel gibt es seit Ende 2022 eine Vorfahrts-Ampel für Radler.
Auch bei den Fußgängern herrscht Unzufriedenheit, Hamburg belegt hier den 10. Platz im Ranking. Die Befragten sind besonders vom Verhalten der E-Scooter- (57 Prozent) und Radfahrer (42 Prozent) genervt. Aber auch fehlende Sitzmöglichkeiten bemängelt etwa ein Drittel. Gute Noten gab es hingegen wie auch bei den Radfahrern für die Direktheit der Wege (51 Prozent) sowie die Wartezeit an den Ampeln. Tatsächlich hat der Senat in den vergangenen Jahren die Anzahl der sogenannten „Bettelampeln“ reduziert. Hier müssen Fußgänger erst drücken, um grünes Licht zu bekommen – das kostet Zeit.
ADAC-Umfrage: Bus und Bahn schneiden am besten ab
Mit Abstand am besten schnitt übrigens der Öffentliche Nahverkehr ab und belegte Platz 6 unter den 15 Städten. Als positiv bewerteten die Befragten die Taktung, also wie häufig die Busse und Bahnen fahren (46 Prozent), die Dichte der Haltestellen (49 Prozent) sowie die Länge der Wege beim Umsteigen (45 Prozent). Abzüge gab es für schlechte Information bei Störungen (25 Prozent) und fehlende Pkw-Stellplätze an den Haltestellen (29 Prozent).
Befragt wurden laut ADAC insgesamt 9105 Personen ab 18 Jahren in den 15 größten Städten Deutschlands mit mehr als 500.000 Einwohnern.