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Kutschen im Watt zwischen Cuxhaven und Neuwerk – seit Saisonbeginn führt ein neuer Weg auf die Insel.
  • Kutschen im Watt zwischen Cuxhaven und Neuwerk – seit Saisonbeginn führt ein neuer Weg auf die Insel.
  • Foto: dpa | Michael Bahlo

Neue Watt-Route sichert Weg zu Hamburgs Nordsee-Insel

Mit einer ungewöhnlichen Aktion machten Neuwerker und Cuxhavener Wattwagenfahrer vor einem Jahr auf sich aufmerksam: Mitten im Watt demonstrierten sie für die Erreichbarkeit der Insel. Vorerst ist die Zufahrt nun mit einem neuen Wattenweg gesichert.

Bei Niedrigwasser bleibt Neuwerk per Wattwagen und Trecker erreichbar. „Wir haben mit allen Beteiligten zusammen eine gute Lösung gefunden“, sagte der niedersächsische Umweltstaatssekretär Frank Doods am Freitag bei der offiziellen Abnahme des Wattenweges durch die Behörden. Die neue Route werde bereits seit Saisonbeginn erfolgreich genutzt.

Neuwerk: Duhner Loch stoppte viele Fahrten

Ein tiefer Priel rund drei Kilometer vor der Insel, das sogenannte Duhner Loch, hatte in den letzten Jahren immer häufiger Fahrten mit dem Wattwagen oder dem Trecker zwischen Cuxhaven und Neuwerk verhindert. Der Wasserlauf verbindet die Weser mit der Elbmündung, bei Niedrigwasser sollte er eigentlich für Wanderer, Wattwagen und Trecker passierbar sein. Er war aber durch die Strömung und andere Einflüsse immer tiefer geworden.

„Es ist 20 bis 30 Mal im Jahr passiert, dass wir vor dem Priel umkehren mussten“, sagte Wattwagenfahrer Hendrik Brütt. Schon bei einem Niedrigwasser, das nur 30 Zentimeter über dem Normalwert liege, sei kein Durchkommen mehr gewesen.

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Der aktuelle Wattenweg führt durch eine andere, weniger tiefe Stelle im Priel, die mit Muschelkalk befestigt wurde. Die Route sei gut einen Kilometer länger als die bisherige, sagte Brütt. Die neue Stelle im Priel sei deshalb passierbar, weil sich das Wattenmeer ständig durch Stürme und andere Witterungsbedingungen verändere, sagte Inselobmann Christian Griebel. In den Jahren zuvor sei diese Passage nicht möglich gewesen.

„Uns steht das Wasser bis zum Hals!“ lautete vor einem Jahr das Motto der Demonstrierenden. dpa | Sina Schuldt
„Uns steht das Wasser bis zum Hals!“ lautete vor einem Jahr das Motto der Demonstrierenden.
„Uns steht das Wasser bis zum Hals!“, lautete vor einem Jahr das Motto der Demonstrierenden.

Da sich das Wattenmeer stetig verändere, sei aber auch nicht klar, wie lange die jetzige Lösung Bestand haben werde. „Wir müssen am Ball bleiben“, sagte Brütt. „Es kann sein, dass alle Vierteljahre Muschelkalk nachgekippt werden muss.“

Wattweg sichert Zugang nach Neuwerk – wie lange?

Mit Wattwagen, Pferden und Treckern hatten Bewohner von Neuwerk und Cuxhavener Wattwagenfahrer vor rund einem Jahr mitten im Watt demonstriert, weil sie um die Erreichbarkeit der Insel und damit um ihre wirtschaftliche Existenz gefürchtet hatten. Jährlich kommen rund 120.000 Gäste nach Neuwerk. Im September 2021 hatte das niedersächsische Umweltministerium angekündigt, den Wattenweg entsprechend der natürlichen Verlagerung der Wasserscheide nach Westen zu verlegen und den Prielboden mit natürlichem Material zu verfestigen.

„Uns war es wichtig, eine Lösung zu finden, die den Anforderungen des Nationalparks und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung gleichermaßen gerecht wird“, sagte Hartwig Meyer vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), der für die Unterhaltung des Wattenweges zuständig ist. (dpa/mp)

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