Der Nutri-Score auf verschiedenen Lebensmittelverpackungen
  • Der Nutri-Score soll dabei helfen, gesunde von ungesunden Lebensmitteln zu unterscheiden. Ab 2024 gilt eine strengere Berechnungsmethode.
  • Foto: IMAGO/Pond5 Images

Neue Regeln für Nutri-Score: So erkennen Sie, ob ein Produkt wirklich gesund ist

Das neue Jahr steht bevor, es ist die Zeit der guten Vorsätze. Ein besonders oft genannter Vorsatz: im kommenden Jahr gesünder leben. Um Verbraucher:innen bei diesem Vorhaben zu unterstützen, wurde bereits vor einigen Jahren der Nutri-Score eingeführt: eine fünfstufige Skala, die helfen soll, gesunde von ungesunden Lebensmitteln zu unterscheiden. Jedoch gab es immer wieder Kritik, dass der Nutri-Score nicht wirklich verlässlich ist. Diese Zweifel sollen mit einem „neuen“ Nutri-Score nun beseitigt werden.

Farbenfroh leuchtet er auf vielen Lebensmittelverpackungen: der Nutri-Score, der Lebensmittel mit einer fünfstufigen Skala von einem gesunden, dunkelgrünen „A“ bis zu einem ungesunden, roten „E“ kennzeichnet. Rund 760 Lebensmittelhersteller setzen den Nutri-Score laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bisher ein. Zuletzt gab es jedoch immer wieder Zweifel an den Bewertungsmaßstäben: So bekommt ein süßes Kakaopulver beispielsweise einen guten Nutri-Score B.

Nutri-Score wird künftig strenger berechnet

Aus diesem Grund gilt ab dem 31. Dezember 2023 eine neue Berechnungsmethode für den Nutri-Score: Künftig wird der Gehalt von Zucker, Salz und ungesunden Fetten strenger bewertet – wodurch viele Produkte dann zu Recht eine schlechtere Bewertung erhalten, wie die Verbraucherzentrale Hamburg erklärt.

Bei der Berechnung des Nutri-Score wird jeder Inhaltsstoff je nach Anteil im Lebensmittel mit einer bestimmten Punktzahl versehen. Auch Pluspunkte für besonders schlechte Inhaltsstoffe und Minuspunkte für gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe werden vergeben. Es gilt: Je niedriger der Wert, desto besser ist der Nurti-Score.

Strengere Regelung von Zucker- und Salzwerten von Lebensmitteln

Mit der neuen Regelung wird unter anderem die Punktanzahl für den Zuckergehalt von Produkten angehoben: Konnten vorher nur bis zu zehn Punkte vergeben werden, sind es nun 15. Eine Nuss-Nougat-Creme mit 52 Gramm Zucker erhält demnach nun 15 Punkte. Auch bei Getränken wird der Zuckergehalt strenger bewertet: Schon bei elf, statt vorher 13,5 Gramm Zucker pro 100 Milliliter, gibt es die höchste Punktzahl von 10. Zudem schneiden Getränke mit vielen Süßstoffen demnächst schlechter ab – ebenso Produkte mit hohem Salzgehalt und wenig Ballaststoffen. Ein höherer Proteinanteil von Lebensmitteln wiederum wirkt sich demnächst positiver auf den Score aus.

Das könnte Sie auch interessieren: Fliegen wird teurer! Ampel hebt Steuer an – so viel kosten die Tickets bald mehr

Die strengeren Regeln für den Nutri-Score werden zwar zum Jahr 2024 eingeführt, bis Ende 2025 gilt für bereits deklarierte Produkte aber noch eine Übergangsfrist. Dadurch soll verhindert werden, dass bereits produzierte Packungen vernichtet werden müssen. Nur im Jahr 2024 neu auf den Markt gebrachte Produkte müssen auf jeden Fall mit dem strengeren Nutri-Score gekennzeichnet werden. Ab spätestens 1. Januar 2026 ist dann der neue Nutri-Score zu verwenden. Die Verbraucherzentrale warnt Verbraucher:innen davor, dass demnächst für das gleiche Lebensmittel theoretisch zwei unterschiedliche Nutri-Scores im Umlauf sein könnten.(mwi)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp