Das ist Hamburgs modernstes Büro – und so wird hier gearbeitet
Aus Alt wird Neu: Für den Umbau einer alten Lagerhalle hat die Otto Group mächtig in die Tasche gegriffen. Mehr als 100 Millionen Euro investierte das Hamburger Unternehmen, um aus dem 1968 errichteten Gebäude am Hauptsitz ein modernes Büro zu machen. Künftig sollen dort mehr als 3000 Mitarbeiter Platz finden. Bei der feierlichen Eröffnung betonte die Unternehmensführung die besondere Bedeutung des Standorts. Auch Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zeigte sich erfreut. Tatsächlich kann sich das Ergebnis sehen lassen: Es gibt Arbeitsplätze zum lauten und leisen Arbeiten, viele Besprechungsräume und einladende Kaffeeküchen. Mit einer Herausforderung könnte Otto dennoch zu kämpfen haben.
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Aus Alt wird Neu: Für den Umbau einer alten Lagerhalle hat die Otto Group mächtig in die Tasche gegriffen. Mehr als 100 Millionen Euro investierte das Hamburger Unternehmen, um aus dem 1968 errichteten Gebäude am Hauptsitz einen modernen Bürokomplex zu machen. Künftig sollen dort mehr als 3000 Mitarbeiter Platz finden. Bei der feierlichen Eröffnung betonte die Unternehmensführung die besondere Bedeutung des Standorts. Auch Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zeigte sich erfreut. Tatsächlich kann sich das Ergebnis sehen lassen: Es gibt Arbeitsplätze zum lauten und leisen Arbeiten, viele Besprechungsräume und einladende Kaffeeküchen. Mit einer Herausforderung könnte Otto dennoch zu kämpfen haben.
An Lobesworten mangelte es am Dienstagnachmittag nicht. Im lichtdurchfluteten Foyer des neuen Hauptquartiers an der Werner-Otto-Straße (Bramfeld) sprach Michael Otto (81) von einem „Aufbruch in die Moderne“, den das Projekt darstelle. Darüber hinaus sei es ein Bekenntnis zur Stadt Hamburg und zum nachhaltigen Wirtschaften.
Hamburg: Neue Otto-Zentrale feierlich eröffnet
„Otto hat mit seinem Katalog den Versandhandel quasi erfunden“, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher. Dass man auf Umbau statt Abriss gesetzt habe, passe zum Geist des Unternehmens, das seine Anpassungsfähigkeit durch den erfolgreichen Umstieg auf den Online-Handel unter Beweis gestellt habe. „Wer bleibt, wo er ist, fällt zurück.“
Anstatt für die Errichtung eines Neubaus entschied sich die Unternehmensspitze dafür, die alte Kommissionier-Halle aufwendig zu modernisieren. Nach fünfjähriger Umbauzeit ist das neue Gebäude fertig. Auf neun Geschosse verteilen sich nun 1600 Arbeitsplätze, die nach dem sogenannten Desksharing-Prinzip von mehr als 3000 Mitarbeitern genutzt werden sollen.
- Marius Röer Jeder Schreibtisch kommt mit zwei Monitoren und einer Dockingstation.
- Marius Röer Besprechungsräume gibt es in unterschiedlichen Größen.
- Marius Röer Helles Holz lädt in der Kaffeeküche zum Verweilen ein.
Dabei können die Schreibtische von den Angestellten flexibel tages- oder stundenweise gebucht werden. Es gibt Bereiche, in denen nur stilles Arbeiten erwünscht ist, ähnlich wie in einer Bibliothek. Telefonieren oder laute Gespräche sind dort tabu. Daneben verteilen sich zahlreiche Konferenzräume verschiedener Größe auf alle Stockwerke, geräumige Kaffeeküchen mit hellen Holzelementen runden das Angebot ab.
Otto: Viele Mitarbeiter arbeiten inzwischen von zuhause aus
Ab Montag soll das modernisierte Gebäude auch für die Otto-Angestellten zugänglich sein. Sogenannte Floorwalker werden in der ersten Zeit die Beschäftigten zu ihren Arbeitsplätzen lotsen.
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Für Bereichsvorständin und designierte Personalchefin Katy Roewer (48) ist das neugestaltete Gebäude Ausdruck einer sich verändernden Arbeitswelt. Gerade seit der Corona-Pandemie hätten sich die Bedürfnisse der Mitarbeiter gewandelt, Homeoffice sei weit verbreitet.
Deshalb brauche es zwingend Orte, an denen ungestört gearbeitet werden kann. „Durch diesen neuen Anziehungspunkt holen wir vielleicht den ein oder anderen auf den Campus zurück“, so Roewer. Im Schnitt liege die Anwesenheit der Mitarbeiter bei etwa 40 Prozent, in Bereichen wie der IT aber deutlich darunter.