Neue Mobilitäts-Ideen fürs Portugiesenviertel – Anwohner auf Zinne
Höhere Wohn- und Lebensqualität, mehr Platz für Gastronomie, Kunst und Kultur auf der Straße – dafür weniger Kfz-Verkehr. Im vergangenen Semester haben Studierende der HafenCity-Universität Konzepte entwickelt, um das Portugiesenviertel in der südlichen Hamburger Neustadt fit für die Verkehrswende zu machen. Bei einer Vor-Ort-Begehung im April mit den Anwohnern stießen sie allerdings auf Ablehnung.
Sie sind orange, viereckig und vor allem eins: auffällig! Seit ein paar Wochen prangen auf dem Boden unter anderem in der Dietmar-Koel-Straße und der Straße Eichholz große QR-Codes zum Scannen fürs Smartphone oder Tablet. Auf dem Display erscheinen dann Visualisierungen, wie es an eben diesem Ort alternativ aussehen könnte.
Höhere Wohn- und Lebensqualität, mehr Platz für Gastronomie, Kunst und Kultur auf der Straße – dafür weniger Kfz-Verkehr. Im vergangenen Semester haben Studierende der HafenCity-Universität (HCU) Konzepte entwickelt, um das Portugiesenviertel in der südlichen Hamburger Neustadt fit für die Verkehrswende zu machen. Bei einer Vor-Ort-Begehung im April mit den Anwohnern stießen sie allerdings auf Ablehnung.
Sie sind orange, viereckig und vor allem eins: auffällig! Seit ein paar Wochen prangen auf dem Boden unter anderem in der Dietmar-Koel-Straße und der Straße Eichholz große QR-Codes zum Scannen fürs Smartphone oder Tablet. Auf dem Display erscheinen dann Visualisierungen, wie es an eben diesem Ort alternativ aussehen könnte.
Portugiesenviertel: Vorstellung der HCU-Konzepte
Dort, wo die Dietmar-Koel-Straße die Reimarusstraße kreuzt, haben sich die Studentinnen Hjördis-Sophia Eggers, Katinka Oertzen und Emma Uelsmann zum Beispiel überlegt, einen sogenannten „Logistic Hub“ zu installieren. Das sind Sharing-Punkte, an denen unter anderem Fahrräder, E-Scooter, aber auch elektrische Autos ausgeliehen werden können. Statt Parkplätze also ein großer Sammelplatz, an dem verschiedene Mobilitätsangebote zur Verfügung stehen. Laut ihrem Konzept soll es insgesamt drei davon im Portugiesenviertel geben.

Für größere Diskussionen sorgt die Variante von Fireda Ingwersen, Mia Krohn und Tom-Niklas Püstow. In ihrem Projekt „neudenken“ haben sie sowohl eine Winter-, als auch eine Sommersaison entworfen. Im Sommer sollen die Dietmar-Koel-Straße, der Bauerknechtgraben, der Wolgangsweg, die Reimarusstraße, die Rambachstraße und die Karpfangerstraße für den motorisierten Individualverkehr gesperrt werden. Die Parkflächen sollen Restaurants bekommen, der restliche Straßenraum steht dann Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung.
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Bei den begleitenden Anwohnern stoßen Ideen wie diese allerdings nicht auf allzu große Begeisterung. Sie bemängeln ihre fehlende Einbindung bei den Konzepten. „Unser Wohnort ist in den vergangenen Jahren immer mehr zu einem Party-Viertel geworden“, beklagt eine der Anwesenden. „Wir brauchen nicht mehr Tischtennisplatten auf der Straße.“

Für den Winter hat sich die Gruppe übrigens noch etwas anderes überlegt: Autos können wieder durchfahren, allerdings sollen die wenigen Parkplatze im Vorhinein digital gesucht und gebucht werden.
Das sind die Verkehrswende-Ideen fürs Portugiesenviertel
Auf große Ablehnung stößt auch das Konzept, die Dietmar-Koel-Straße im Sommer zur Skate- und im Winter zur Eislaufbahn umzugestalten. „Das braucht kein Mensch“, heißt es von den Anwesenden. Die Idee eines autonomen Busses vom Hafen zum Großneumarkt, der die südliche mit der nördlichen Neustadt verbinden soll, findet ebenfalls keine Mehrheit. „Wir haben die U3 und hier soll nicht noch extra Busse durchfahren“, sagt einer der Anwesenden schroff.

Schnell wird klar: Das Thema ist sehr aufgeheizt. Die Anwohner fühlen sich von der Politik nicht gehört und stehen den Studi-Konzepten, die ihrer Meinung nach die wahren Probleme des Viertels ausblenden, von Vorneherein ablehendend gegenüber. Die Studierenden auf der anderen Seite versuchen, tapfer dagegen zu halten. Ihre Ideen sind derzeit erstmal nichts weiter als Diskussionsansätze – und diesbezüglich zumindest ziemlich erfolgreich.