• Autoarmes Quartier? In der Neuen Mitte Altona stehen noch immer zahlreiche Fahrzeuge herum.
  • Foto: Patrick Sun

Neue Mitte Altona: Autoarmes Quartier gescheitert? Stadt setzt neue Regeln durch

Altona –

Die Neue Mitte Altona, sie sollte ein lebenswertes Vorzeigequartier werden. So zumindest die Idee. In der Umsetzung zeigt sich jedoch ein anderes Bild. Immer wieder wird die dichte Bebauung kritisiert – und auch beim Verkehr läuft längst nicht alles rund.

Denn eigentlich sollte die Neue Mitte Altona ein autoreduziertes Wohngebiet werden. Wer in den vergangenen Tagen jedoch durch die Felicitas-Kukuck-Straße geschlendert ist, der dürfte zurecht den Eindruck haben, dass dieser Plan gescheitert ist. Denn: Jeder freie Platz ist hier mit einem Fahrzeug zugeparkt – also genauso wie in anderen Quartieren Hamburgs, die – wohlgemerkt – nicht als „autoarm“ angepriesen werden.

Neue Mitte Altona: Haben Hamburgs Planer versagt?

Haben die Planer hier versagt? Die zuständige Stadtentwicklungsbehörde verweist darauf, dass der 1. Bauabschnitt des Quartiers noch nicht gänzlich fertiggestellt sei. „Deshalb sind einige Straßen noch nicht im Endzustand hergestellt und es gibt Baustellen- und Handwerkerverkehr. In einigen Bereichen ist deshalb die Verkehrssituation unübersichtlich und provoziert Falschparken“, so ein Sprecher zur MOPO.

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Das sei jedoch nicht überall der Fall. In den bereits fertiggestellten Abschnitten nördlich des Parks, insbesondere auf der Emma-Poel-Straße am Parkrand und den autofreien Twieten der Helga-Feddersen-Twiete und der Domenica-Niehoff-Twiete, sei dagegen schon erlebbar, „wie bunt öffentliches Leben auf Straßen aussehen kann, die nur für Fußgänger und Radfahrer frei gegeben sind“.

Neue Mitte Altona: Stadt setzt neue Parkregeln durch

Das soll künftig auch in dem gesamten Quartier der Fall sein – deswegen hat der zuständige Landesbetrieb Verkehr vor zwei Wochen eine sogenannte Parkraumbewirtschaftung eingeführt.

Heißt: Wer auf den 145 öffentlichen Parkplätzen in der Neuen Mitte Altona stehen möchte, der muss ein Ticket ziehen. Hintergrund ist, dass die Stellplätze weniger für Anwohner als vielmehr für Pflege- und Lieferdienste, Handwerksbetriebe und andere kurzfristige Besucher vorgesehen sind, ein Dauerparken vermieden werden soll. 

„Es ist lediglich erlaubt, innerhalb der vorgesehenen Parkflächen entgeltlich zu parken. Auf allen übrigen Flächen ist das Parken untersagt, lediglich ein Halten ist zulässig“, so ein Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde.

So soll die Neue Mitte Altona autoarm werden

Konkret bedeutet das: Das Parken auf den Stellplätzen ist werktags von 9 bis 20 Uhr kostenpflichtig. Die Parkgebühren betragen 20 Cent für 6 Minuten, zwei Euro pro Stunde – die Höchstparkdauer beträgt 3 Stunden (6 Euro). Die Einrichtung einer Anwohnerparkzone ist nach Angaben der Behörde nicht vorgesehen.

Um gegen Falschparker vorzugehen, soll es verstärkt Kontrollen geben, außerdem sollen zeitnah 205 Fahrradbügel links und rechts der Straßenbäume in dem Quartier aufgestellt werden. Um Bäume zu schützen, mehr Platz für Räder zu schaffen – und Autos aus dem Quartier zu verbannen.

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