So könnte er einmal aussehen: Der neue Regional- und Fernbahnhof Altona am Diebsteich.

So könnte er einmal aussehen: Der neue Regional- und Fernbahnhof Altona am Diebsteich. Foto: picture alliance/dpa/Architektenbüro C.F. Møller

Neue Klatsche für Diebsteich-Planung: Bahn verliert vor Gericht

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Rückschlag für die Deutsche Bahn: Das Hamburgische Oberverwaltungsgericht hat den geplanten Bau einer neuen Autoreisezug-Anlage in Hamburg-Eidelstedt vorerst gestoppt – zumindest teilweise. Eine Umweltorganisation hatte gegen die Genehmigung des Projekts geklagt. In wichtigen Punkten bekam sie recht.

Die Deutsche Bahn will auf dem Gelände des Betriebsbahnhofs Eidelstedt eine neue Verladeanlage für Autos bauen: vier Gleise, zwei Bahnsteige, ein Parkdeck sowie Service- und Wartebereiche. Der Haken: Das Grundstück liegt in einer Schutzzone des Wasserschutzgebiets Eidelstedt/Stellingen. Das Projekt steht im Zusammenhang mit der Verlegung des Bahnhofs Altona nach Diebsteich.

Neubau der Autoverladung in Hamburg-Eidelstedt vorerst gestoppt

Das Gericht erklärte die Genehmigung und eine zusätzliche wasserrechtliche Erlaubnis für die Versickerung von Regenwasser auf dem Gelände für fehlerhaft, so ein Sprecher des Hamburgischen Oberverwaltungsgerichts. Die Begründung: Es wurde nicht ausreichend geprüft, ob das Grundwasser durch mögliche Schadstoffe – wie Pflanzenschutzmittel – gefährdet werden könnte.

Ganz aufgehoben wurde die Genehmigung aber nicht – die Bahn kann die Mängel in einem ergänzenden Verfahren nachbessern. Kritik zu Lärm, Artenschutz, Brandschutz oder Klimabelangen wies das Gericht zurück.

Eine Revision des Urteils ist nicht zugelassen – nur eine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht wäre möglich. Die schriftliche Urteilsbegründung steht noch aus.

Umweltverband feiert Urteil und fordert Neuplanung

Der Verband Prellbock Altona e. V. wertet das Urteil als wichtigen Erfolg für Umwelt- und Klimaschutz. Die Forderung der Bahn-Aktivisten: eine grundlegende Neubewertung des gesamten Diebsteich-Projekts. Sie halten einen neuen Fernbahnhof am Diebsteich weder für nötig noch für sinnvoll: Er blockiere Kapazitäten im Hamburger Bahnnetz und verursache neue Engpässe.

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Michael Jung, Sprecher von Prellbock, betont: „DB und Politik sollten jetzt dieses Urteil als Chance begreifen, das gesamte Diebsteich-Projekt zu überdenken. Mit einer Sanierung und Modernisierung des Bahnhofs Altona am gegenwärtigen Standort ließen sich viel Geld, Ressourcen und Zeit sparen.“ Der Verein fordert statt des kompletten Neubaus am Diebsteich eine Sanierung und Modernisierung des Bahnhofs Altona. (mp)

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