Neue Impfdaten: Darum sind Bremen und Hamburg gar nicht Spitzenreiter
Von wegen Impfspitzenreiter! Lange Zeit sahen sich vor allem die Stadtstaaten Hamburg und Bremen als Impfkönige der Republik, doch neue Zahlen des RKI legen nahe, dass dem gar nicht so ist. An den verzerrten Daten sind auch die Übermittlungen der Kassenärzte Schuld.
Ende des vergangenen Jahres schien die Sache klar: Die Menschen in den Stadtstaaten sind die impffreudigsten Bürger der Republik, und die jeweiligen Regierungen organisierten die Impfkampagne obendrein am besten. Schließlich waren die Zahlen eindeutig. Die Impfquote in Bremen lag laut RKI bei 80,7 Prozent, in Hamburg bei 77,1 und in Berlin, dem großen Chaos-Bundesland, immerhin bei 71,9 Prozent. Damit führten Bremen und Hamburg die bundesweite Liste bei den doppelt Geimpften an.
Impfquoten: Bremen und Hamburg tatsächlich nur im Mittelfeld
Von wegen Impfspitzenreiter! Lange Zeit sahen sich vor allem die Stadtstaaten Hamburg und Bremen als Impfkönige der Republik, doch neue Zahlen des RKI legen nahe, dass dem gar nicht so ist. An den verzerrten Daten sind auch die Übermittlungen der Kassenärzte Schuld.
Ende des vergangenen Jahres schien die Sache klar: Die Menschen in den Stadtstaaten sind die impffreudigsten Bürger der Republik, und die jeweiligen Regierungen organisierten die Impfkampagne obendrein am besten. Schließlich waren die Zahlen eindeutig. Die Impfquote in Bremen lag laut RKI bei 80,7 Prozent, in Hamburg bei 77,1 und in Berlin, dem großen Chaos-Bundesland, immerhin bei 71,9 Prozent. Damit führten Bremen und Hamburg die bundesweite Liste bei den doppelt Geimpften an.
Impfquoten: Bremen und Hamburg tatsächlich nur im Mittelfeld
Doch neu veröffentlichte Zahlen des RKI zeigen, dass Bremen und Hamburg sich zu Unrecht vorne wähnten. Denn die Statistik damals war verzerrt. Die veröffentlichte Impfquote der Bundesländer setzt sich nämlich nicht aus den Menschen zusammen, die zum Beispiel in Hamburg leben und geimpft sind, sondern aus allen Menschen, die sich in Hamburg haben impfen lassen. Wenn also jemand aus Pinneberg in Hamburg arbeitet und in seiner Mittagspause schnell zu einem Arzt oder ins Impfzentrum lief, um sich die Spritze geben zu lassen, wurde er in der Statistik für Hamburg gezählt. Da sich Menschen aus der Stadt seltener im Umland impfen ließen als andersherum, kam es zur Verzerrung der Statistik, was zum Beispiel in Bremen im Frühjahr 2022 zu grotesken Zahlen führte: Mehr als 100 Prozent der Bremer hätten demzufolge eine Erstimpfung bekommen.
Hamburg büßt Prozentpunkte ein
Die Verzerrung kam zustande, weil vor allem Kassenärzte nicht den Wohnort ihrer Impflinge an das RKI übermittelten. Ihre durchgeführten Impfungen wurden über ein Tool der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) übermittelt. Ursprünglich war geplant, dass sie umfangreiche Angaben zu den Impflingen machen sollten – auch zum Wohnort. Doch aufgrund von Bürokratiehürden wurde das dann nicht so praktiziert. Da nun aber die Abrechnungsdaten der Kassenärzte für 2021 vorliegen, hat das RKI die Daten nun genauer analysiert.
Nun liegen bereinigte Daten für den Stichtag 31.12.2021 vor: Für Hamburg geht es knapp vier Prozentpunkte von 77,1 Prozent auf 73 Prozent runter – Spitzenreiter Bremen verliert sogar fast zehn Prozentpunkte und steht plötzlich nur noch mit 71 Prozent da. Stattdessen ziehen die Flächenländer Schleswig-Holstein (75,8 Prozent), Saarland (74,9 Prozent), Niedersachsen (74,4 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (73,8 Prozent) nachträglich an die Spitze.
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Das RKI listet auch auf, wie viele Impfungen in den Bundesländern durchgeführt wurden, bei denen der Impfling aus einem anderen Bundesland kam. Und da zeigt sich dann auch noch mal deutlich, warum die Quoten für Hamburg und Bremen deutlich heruntergerechnet werden mussten. So wurden 17 Prozent der in Bremen durchgeführten Impfungen Menschen aus den Nachbarbundesländern verabreicht, 13 Prozent sind es in Hamburg.