Gender Pay Gap (Symbolbild)

Männer verdienen immer noch mehr als Frauen. (Symbolbild) Foto: picture alliance / Zoonar | Andrii Yalanskyi

Neue Hamburg-Statistik: So viel weniger verdienen Frauen als Männer

Wie hoch ist die Gehaltsdifferenz zwischen Männern und Frauen in Hamburg? Die Daten aus dem Jahr 2024 zeigen, dass es weiterhin deutliche Unterschiede gibt – und dass sich daran in den vergangenen Jahren kaum etwas geändert hat. Besonders ein Faktor spielt eine große Rolle.

Frauen in Hamburg verdienten im Jahr 2024 durchschnittlich 24,14 Euro pro Stunde, während Männer auf 29,29 Euro kamen. Damit lag der unbereinigte Gender Pay Gap bei 18 Prozent – exakt so hoch wie im Vorjahr. Deutschlandweit betrug die Differenz 16 Prozent, wie das Statistikamt Nord mitteilt.

Gehaltsunterschied nimmt mit dem Alter zu

Auffällig ist, dass sich die Gehälter von Männern und Frauen mit zunehmendem Alter unterschiedlich entwickeln. Während der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen ab etwa 31,5 Jahren – dem Durchschnittsalter bei der Geburt des ersten Kindes – kaum noch steigt, verdienen Männer mit zunehmendem Alter immer mehr.

Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Altersgruppen wider: Während der Verdienstunterschied bei den unter 25-Jährigen nur ein Prozent betrug, lag er bei den 30- bis 34-Jährigen bereits bei acht Prozent. Am größten war die Differenz mit 25 Prozent in der Gruppe der 60- bis 64-Jährigen.

Teilzeit und Berufsbranchen als Faktoren

Ein möglicher Grund dafür ist, dass Frauen häufiger familienbedingt ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen oder in Teilzeit arbeiten, was langfristig zu geringeren Gehaltssteigerungen führt. Zudem sind sie häufiger in schlechter bezahlten Berufen und Branchen tätig, wie dem Gesundheits- und Sozialwesen.

Dadurch ergibt sich ein bereinigter Gender Pay Gap von sieben Prozent. Das bedeutet, dass Frauen mit vergleichbarer Qualifikation, Tätigkeit und Erwerbsbiografie im Jahr 2024 pro Stunde durchschnittlich sieben Prozent weniger als Männer verdienten.

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Bei der Interpretation dieses Wertes ist jedoch Vorsicht geboten, teilt das Statistikamt Nord mit. Der bereinigte Gender Pay Gap stellt lediglich eine Obergrenze der möglichen Differenz dar. Der Wert wäre geringer ausgefallen, wenn weitere Informationen über „lohnrelevante Einflussfaktoren, wie zum Beispiel Angaben zum individuellen Verhalten in Gehaltsverhandlungen und zu Erwerbsunterbrechungen, für die Analyse zur Verfügung gestanden hätten“, heißt es.

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