Neue Gastro auf dem Rathausmarkt – mit einem echten norddeutschen Klassiker
Die grünen Pavillons vor dem Hamburger Rathaus waren eine Dauerbaustelle. Seit 2019 wurde die berühmte, denkmalgeschützte Konstruktion saniert. Erst waren die Glasdächer dran, dann die Pavillons selbst. Doch nun sollen sie im Sommer Wiedereröffnung feiern – mit neuen Gastronomie-Konzepten. Die MOPO erklärt, was die Gäste erwartet: unter anderem ein historischer Snack, die Urform des Burgers.
Sie sind eine kleine Berühmtheit: Seit mehr als 40 Jahren gibt es die Pavillons mit ihren Glasarkaden auf dem Hamburger Rathausmarkt. Sie wurden für rund 1,85 Millionen Euro umfangreich saniert. Unter anderem wurden 3500 neue Glasscheiben von einem Glasbläserbetrieb hergestellt, der Brandschutz wurde modernisiert und eine neue Toilettenanlage eingebaut. Die vier Pavillons wurden entkernt und neu lackiert. Die Arbeiten sind nun abgeschlossen, verkündete die Sprinkenhof GmbH am Montag bei einem Pressetermin.
„Der Rathausmarkt ist die Visitenkarte der Stadt. Mit der aufwendigen Sanierung machen wir diesen zentralen Ort attraktiver für alle – Hamburgerinnen und Hamburger wie Touristen“, sagte Finanzsenator Andreas Dressel.
Pavillons auf dem Rathausmarkt eröffnen im Sommer 2025
Aus 137 Bewerbern wurden vier neue Betreiber für die Pavillons ausgewählt – der Imbiss mit Currywurst und Pommes bleibt auch weiterhin bestehen. Die Wiedereröffnung ist für diesen Sommer geplant.
Das Gastro-Ehepaar Anisha und Dirk Degens eröffnet dann hier seine „Crumble Bar“ (MOPO berichtete exklusiv): Die beiden verkaufen Schälchen mit selbst gemachtem Apfelkompott, gebackenem Crumble – also Kuchenstreuseln – und Vanillesoße. Außerdem sollen in den Pavillons auch zwei Bistro-Konzepte, darunter ein italienisches, angeboten werden.
Und: Der bekannte Gastronom Tim Becker (Betreiber der Diskothek „Noho“ und des „Pony Clubs“ auf Sylt) wird hier einen echten norddeutschen Klassiker verkaufen: das „Rundstück warm“. Das halbierte Weizenbrötchen wird mit einem Stück Rinder- oder Schweinebraten belegt und mit Bratensoße, Zwiebeln und Gurke serviert. Der Name seines Imbisses: „Hamburger Rundstück“.

Das Gericht gilt als Urform des Burgers. Es war viele Jahre ein typisches Montagsessen, für das die Reste vom Sonntagsbraten verwendet wurden. Schon im 17. Jahrhundert sollen Metzger „Rundstück warm“ verkauft haben. Doch in die Restaurants brachte das Gericht Robert Renning, Wirt auf der Reeperbahn: 1890 bestellte ein Hafenarbeiter bei ihm warmen Schweinebraten. Renning servierte jedoch die kalten Bratenreste, goss warme Soße darüber und reichte ein Brötchen dazu. Der Bierhaus-Betreiber Heinrich Heckel übernahm später das Kiez-Restaurant und behauptete, das Gericht sei seine Erfindung. (sir)
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