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  • Gefälschte Plakate wie hier am Stephansplatz sorgen für Aufregung.
  • Foto: hfr

Neue Fake-Plakate in Hamburg aufgetaucht: Diese Gruppe steckt hinter der Aktion

Schon wieder Fake-Alarm! Vor etwa einem Monat waren Plakate mit dem gefälschten Logo der Stadt Hamburg ein Aufreger-Thema. Nun sind wieder neue aufgetaucht – der verantwortliche Außenwerbe-Betreiber äußert sich jetzt. 

Überschriften wie „T-Shirt bleibt an – alle haben Fun“ oder „Hamburg wird autofrei!“ sorgten Mitte Juni für Gesprächsstoff. Denn oft wurde beim schnellen Vorbeifahren übersehen, dass die Plakate keine echten Mitteilungen des Hamburger Senats waren, sondern Fälschungen – zu erkennen am umgekehrten Logo.

Fake-Plakate in Hamburg: weitere Motive aufgetaucht

Jetzt sind weitere Motive aufgetaucht. „Hamburg sagt tschüss zum Kriegsklotz“, „Hamburg sagt tschüss zu Kreuzfahrten“ und „Hamburg fährt kostenfrei“ stand auf Plakaten, zum Beispiel vor der Spielbank Hamburg am Stephansplatz.

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In Hamburg sind wieder neue Fake-Plakate aufgetaucht.

Foto:

hfr

Auf dem dortigen gefälschten Plakatsteht das „Kriegerdenkmal“ oder „76er-Denkmal“ am Dammtordamm im Mittelpunkt. Das Denkmal mit der Inschrift „Deutschland muss leben und wenn wir sterben müssen“ zeigt Soldaten, die in den Krieg marschieren. Das Denkmal steht schon lange in der öffentlichen Kritik, mittlerweile sind an dem Ort ebenfalls ein Gegendenkmal sowie ein Deserteur-Denkmal errichtet worden.

Weitere Fake-Plakate in Hamburg: „Kriegerdenkmal“ im Fokus

Das reicht dem unbekannten Plakate-Kleber aber offensichtlich nicht. „Das Nazi-Denkmal wird plattgemacht“, steht auf der Fake-Ankündigung. „Hämburg“ steht unten mit dem gedrehten Logo des Senats. Alle Plakate befinden sich an den Standorten der Außenwerbe-Firma „JC Decaux“.

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Auch Kreuzfahrten sind Thema bei den gefälschten Plakaten.

Foto:

hfr

„Wir kannten die neuen Standorte noch nicht, weil wir nicht jeden Tag vor Ort sind“, erklärt Christian Knappe, Pressesprecher von „JC Decaux“ auf MOPO-Nachfrage. „Es handelt sich hier um klassische illegale Plakatierung, wie wir sie aus allen politischen Richtungen kennen“, fährt er fort. 

Fake-Plakate in Hamburg: Außenwerbe-Betreiber äußert sich

Illegal heiße, dass die Plakate-Kleber an den Standorten die Boxen geöffnet und die ursprüngliche Werbung ausgetauscht hätten. „Das erkennt man daran, dass es nur so wenige sind“, so Knappe. „Wenn man etwas bucht, dann ist das großflächiger verbreitet.“

Hinter der ganzen Plakat-Aktion steckt die anonyme Gruppe „Bustie the Crew“, die am Sonntag auf Facebook einen Post veröffentlichte, in dem sie das neueste Plakat zum „Kriegerdenkmal“ präsentierte.

Fake-Plakate in Hamburg: Diese Gruppe steckt dahinter

„Wir haben erkannt, dass es nach Jahrzehnten des Rumeierns nun an der Zeit ist, das kriegsverherrlichende und nationalistische Ungetüm am Dammtor abzureißen“, heißt es dort. Alle gefälschten Plakate finden sich auf der Seite wieder unter der Reihe: „Schlechte Politik – gut erklärt“

Der Senat Hamburg reagiert überrascht auf den Hinweis, dass neue Plakate aufgetaucht sind. „Eigentlich dachten wir, dass der Plakat-Kleber auch Urlaub macht“, so Senatssprecherin Julia Offen. Sie wolle bei den zuständigen Bezirken prüfen, ob diese Fälle von „Wildplakatierung“ bereits registriert wurden.

Zuvor hatte der Senat im Juni die Wichtigkeit des Hamburg-Logos betont, das in der Bevölkerung großes Vertrauen genieße. „So ist am Ende nicht mehr klar, was stimmt“, hieß es damals. Das LKA hatte nach den ersten gefälschten Plakaten im Juni die Ermittlungen aufgenommen. „Diese dauern aktuell noch an“, antwortet die Polizei Hamburg auf MOPO-Nachfrage.

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