Genossenschaften: Von diesen Mietpreisen können viele Hamburger nur träumen
Wer in Hamburg Mitglied einer Wohnungsgenossenschaft ist, der hat großes Glück. Denn in der Regel werden neue Mitglieder nur bei Neuvermietung aufgenommen, aber: alle Wohnungen werden zuvor bestehenden Mitgliedern angeboten und kommen oft gar nicht erst auf den Markt. Und das bei Mietpreisen, von denen andere nur träumen können, wie die neuesten Zahlen zeigen.
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Wer in Hamburg Mitglied einer Wohnungsgenossenschaft ist, der hat großes Glück. Denn in der Regel werden neue Mitglieder nur bei Neuvermietung aufgenommen, aber: alle Wohnungen werden zuvor bestehenden Mitgliedern angeboten und kommen oft gar nicht erst auf den Markt. Und das bei Mietpreisen, von denen andere nur träumen können, wie die neuesten Zahlen zeigen.
Mieterinnen und Mieter bei einer der vielen Hamburger Wohnungsgenossenschaften mussten im vergangenen Jahr im Durchschnitt eine monatliche Nettokaltmiete von 7,22 Euro pro Quadratmeter bezahlen. Gegenüber 2021 ist das ein Anstieg um 2,7 Prozent – 19 Cent pro Quadratmeter, heißt es vom VNW, dem Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen.
Das sind Mieten, von denen viele Hamburger Mieter mit nicht ganz so alten Verträgen nur träumen können. Erst recht gilt das bei Menschen, die derzeit eine neue Wohnung in Hamburg suchen. Bei Wiedervermietungen sind zwar auch die Genossenschaftswohnungen teurer, aber im überschaubaren Bereich. „Wenn Sie eine Wohnung neu vermieten wollen, dann muss ja meist etwas gemacht werden vorher“, gibt Marko Lohmann, Vorsitzender des VNW-Hamburg zu bedenken.
Genossenschaften VNW: Wohnungen für 7,22 Euro
Trotzdem liegen bei neuen Verträgen die Mieten für Genossenschaftswohnungen im Schnitt bei 7,75 Euro. „Wir orientieren uns schon am Mietenspiegel, wir schöpfen ihn aber eigentlich nie aus“, so Lohmann. Darin enthalten sind auch Erstvermietungen neu gebauter Wohnungen. Eine eigene Auflistung der Mieten nur für Neubauten gibt es beim VNW nicht. Allerdings sind einzelne Projekte aktuell in der Vermittlung (Kaifu Genossenschaft), die 17 bis 18 Euro pro Quadratmeter kosten, weil sich derzeit anders auf dem freien Markt nicht bauen ließe.
Bei den insgesamt sehr moderaten Mieten des VNW muss man allerdings wissen, dass beim Verband 75 Prozent der Wohnungen im Bestand geförderte Wohnungen sind – bei denen also mit öffentlichen Mitteln gebaut wurde. Das ist lobenswert, erklärt aber auch die niedrigen Mieten. Diese Wohnungen dürfen für einen begrenzten Zeitraum nur zu sehr günstigen Mieten angeboten werden (aktuell erster Förderweg: 6,90 Euro pro Quadratmeter und 9 Euro pro Quadratmeter zweiter Förderweg). Außerdem darf die Miete nur alle zwei Jahre um 0,20 Euro pro Quadratmeter Wohnraum erhöht werden.
Hamburg: 300.000 Wohnungen bei Genossenschaften
Diese Zahlen ergeben sich aus der jährlichen Umfrage unter Hamburger VNW-Mitgliedsunternehmen. Dem Verband gehören in der Hansestadt derzeit 51 Wohnungsgenossenschaften und 18 am Gemeinwohl orientierte Wohnungsgesellschaften und 83 Fördermitglieder an. Sie verwalten rund 300.000 Wohnungen. Das sind laut VNW fast 43 Prozent aller Mietwohnungen in der Hansestadt.
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Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 415 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,41 Euro.